Volltext: Der Marstall : Zeit- und Streit-Schrift des Verlages Paul Steegemann (1/2)

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Küppersgesellschaftsbühnebuch?) sei noch bemerkt, daß sie gute 
Graphik von Burchartz, Gleichmann u. a. gibt. Die Dichtung 
ist, außer durch ein fabelhaftes Drama von Karl Schenzinger, fast 
nur — sagen wir ruhig: vertreten. Und doch sind auch hier 
zwei witzige Dinge geschehen: Herr Dr. Küppers, der große 
Anti, hält durch die literarischen Beiträge die homosexuelle 
Tradition des Verlages aufrecht, und der VerlegerHeinrichBöhme, 
wird durch seine phänomenalen Kenntnisse der Buchdrucker- 
t kunst befähigt: einfaches, durchaus einfaches holzfreies Papier 
im Prospekt als „Zanders-Bütten“ anzupreisen. Man sei nicht 
bürgerlich; man sage nicht, das sei Betrug, unlauterer Wettbe 
werb oder so. Man stelle nur fest, und bewundere den großen 
Dilettanten. — Wir wollen noch über den „Kunstbrief“ etwas 
sagen: Herr Dr. Küppers singt sich ein Lied über die Kestner- 
Gesellschaft und Kestner-Bühne; sagt weiter, daß die ausge 
zeichnete, von Hans Kaiser herausgegebene Zeitschrift „Das Hohe 
Ufer“ dann und wann ein bißchen verschüchtert, ein bißchen 
zu sanft war, der „Zweemann“ dagegen kecker und radikaler; 
daß nun auch Herr Hermann Bahlsen plötzlich gestorben sei 
und Herr Dr. Brinkmann die Leitung des Kestner-Museums 
niederlegen würde. Leider steht nicht die erwartete große Sym 
pathiekundgebung für Dr. Brinkmann gedruckt; auch fehlt 
die Angabe, daß der Horizont der Kestner-Gesellschaft von einem 
andern gegeben wird: Herrn W. v. Debschitz, daß die formale 
Idee von Hans Kaiser 1913 stammt. Und zum Schluß hätten wir 
gern eine, wenn auch bescheiden kleine Bemerkung über den 
Verlag Paul Steegemann gehört. Man lese nach, was Balzac 
über die Eitelkeit berichtet .... 
Hannoverscher Kurier vom 7. 6. 20. 
Generalfeldmarschall v. Hindenburg erschien gegen 11 Uhr mit 
seiner Frau und seinem Sohne Hauptmann v. Hindenburg in 
der Riechersschen Wirtschaft an der Seelhorststraße 38, um sein 
Wahlrecht auszuüben. Beim Eintritt des Generalfeldmarschalls 
erhoben sich sämtliche im Wahllokale Anwesenden zur Begrüßung 
des Feldherrn. Der Generalfeldmarschall trat, nachdem er den 
Wahlzettel in den Umschlag gesteckthatte, vor den Wahl tisch und 
fragte den Wahlvorsteher, Fabrikdirektor ter Meer, ob eine 
besondere Legitimation gewünscht wird. Nachdem der 
Wahlvorsteher dies verneint hatte, übergab er dem Wahlvor 
steher das Kuvert und begab sich dann mit seiner Familie wieder 
nach seiner in der Nachbarschaft belegenen Villa.
	        
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