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über das widerlichste Schriftstück unserer Zeit, und dem Pub
likum muß es überlassen bleiben, wie es über den Mann mit
27 Sinnen denkt. A. E. Kruse“
Volkswille vom 23.6. 20.:
Ein Protest.
Wir erhalten folgende Zuschrift: Die seit mehreren Tagen an
den Plakatsäulen Hannovers befindlichen Plakate mit der Über
schrift „An Anna Blume“ haben nach meinen Beobachtungen
lebhaften Widerwillen unter der Bevölkerung hervorgerufen.
Meines Erachtens waren es meist vernünftige Menschen, die
mit Kopfschütteln die Plakatsäule verließen und dabei riefen:
„Was soll solch ein Blödsinn! Es ist eine Schande, daß das teuere
Papier für einen derartigen Unsinn verwendet wird!“ Andere
wieder sagten, man müße beantragen, daß die für das Plakat ver
antwortlichen Personen einer Irrenanstalt zur Untersuchung über
geführt werden müßten.
In welcher Weise sich der Unwille der Bevölkerung Luft macht,
geht aus folgenden Randbemerkungen hervor, die auf verschiedenen
der erwähnten Plakate angebracht sind:
„Du Mammonsknecht, du suchst wohl eine Opferschar,
die auch verblödet ist, wie es bei dir wohl war?
Oh, irre dich nicht, du blöder Wicht.“
und
„Mit solchem übergeschnappten „Kunst“-Kram verschwendet man
das teuere Papier.“
und
„Dieses Plakat hier gehört „beiläufig“ in den Papierkorb.“
und
»Wer dieses Buch kauft und es dann liest, der ist ein Narr und
Idiot; er erkennt nicht unser deutsches Leid in dieser schmach-
und drangsalschweren Zeit.
Ein denkender Arbeiter.“
und
„Der Verfasser scheint aus einer Gummizelle in Langenhagen
entsprungen zu sein.“
und
„Du kleiner blöder Geisteswicht, du führst deine Mitmenschen
nicht hinter das „irrende Licht“. Du hast dich mit Hohlheit
umgeben, o du nichtswürdiges dummes Menschenleben.“
Und so weiter.