4 Cartesius und Swift liebten, es ist notorisch, das Schielen. Chapeau bas! (Immer 
hin . . .) 
5 Die größte Sicherheit im Umgang projiziert, wer von der restlosen Unsicherheit aller 
sich überzeugt und darum die Nase voll hat. Die weiteste Bewußtheit (Patent Oil Urinoir) 
ist lediglich die letzte Unsicherheit, die der vorletzten aber als Sicherheit imponiert. 
Die letzte Unsicherheit, als solche durchaus erschmeckt: die Sicherheit (der scharfe 
Wupptich). Daher ist alles Verstellung, da alles unsicher (rastaquouèresk) ist. 
Hinzu: Wem war es noch nicht, wenn er weinte, als löge er, wenn er lächelte, als verbärge 
er sich, und wenn er seine Visage vergaß, als verriete er sich, he? Alle Mimik (das kleine 
Gelotter): — Verstellung . . . Die Kamele glauben an ihre Maske. Die, welche sie be 
merken, entdecken, daß sie sich bereits verstellen, wenn sie bloß den Mund aufmachen. 
Wohlgemerkt: am besten verstellt man sich, wenn man den Mund hält und die Mimik 
(das große Gelotter) . . . Natürlichkeit (tschuk tschuk prä prä) fällt leider in die holden 
Gefilde des Unbewußten : trotzdem ist sie ein Kriterium für die Oberlehrer geworden, die 
als Vorzug preisen, was allerdings natürlich ist; anders aber: ein Söhnchen ist heute natür 
lich, wenn es nicht merkt, daß sein Hersteller ein Kamel ist . . . Klapprand: die soge 
nannten Sicheren werden unweigerlich unsicher, wenn der Schein gegen sie ist; wenn nur 
jenes beschienen ist, was für den anderen spricht, das aber unbeschienen bleibt, was gegen 
den anderen spräche und oft auch gegen das, was jetzt für den anderen spricht (shutup !) ... 
Da es aber weder Schein noch Sicherheit gibt, bleibt das einzig probate Mittel, nicht un 
sicher zu werden : gar nicht erst sicher sein zu wollen . . . Den Daumen auf der Schulter, 
fixiere man die Stelle der linken Brustwarze (etwa) seines Gegenübers, das Nasenbein oder 
die Achselgegend und gebe auch sonst nicht nach. Unter keinen Umständen. Das genügt ! 
6 Ernst kann derart heftig hingelegt werden, daß das Opfer (Nichtwieher) außerstande 
ist, wahrzunehmen, wie der vis-ä-vis befindliche Gauch sich längst innerlich zärtlich die 
Hände reibt. Das Bedürfnis, aus seinem gegenwärtigen Zustand (Platzangst + Silben- 
koller) heraus- und in seinen richtigen (piephahn gewissermaßen) hineinzuspringen, 
hat es in diesem Moment am feuchtesten. Dies beweist sehr hübsch, wie (tja) — hinten- 
durch man bei sich selber gelangen kann, wenn man noch keirte ergebnisvollen inneren 
Schwerst-Razzias abgehalten hat. Denn anfangs überschätzt sich jeder Flaneur, und ein 
Schärferer (Wupptich) hält sich stets so lange für das Genie, als er noch nicht be- 
schnalzt hat, daß es nur das Talent ist, berühmt zu werden. Hierauf aber débauchiert 
er rasch (raté), beschränkt seine Fixigkeit, aus An-Deutungen fruktifizierbaren Sums zu 
machen (Talent), auf seinen Privatbetrieb (Bryant 1098), wird, wenn er Pech hat, trotz 
dem berühmt und füllt seine Mußestunden damit aus, vor einem Handspiegelchen zu — 
wiehern . . . 
7 „Was tuen wohl die Engelein, so sie nicht singen?“ Lieber Jakob Böhme, sie beächzen 
sich sicherlich, so sie nicht . 
8 Nun aber möchte das Zwischendeck gerne wissen, was man mit seiner (immerhin noch 
vorhandenen) Gesundheit vornehmen soll. Da man sie nur bemerkt, indem man sie tun 
lichst verliert, wäre der Vorschlag eines Schalks sehr diskutabel: „Geben Sie sich in
	        
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