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vor der russischen Märzrevolution von der Notwendig
keit der „Befreiung - “ — wir kennen sie — der russischen
„Fremdivölker“ vom „reaktionären“ Moskowitertum
sprach?
Und weiter — wer hat Herrn Philipp Scheide
mann beaufträgt, sich — wie er’s noch vor andert
halb Jahren tat, ehe ihm die Erleuchtung- des „Ver-
ständig-ungsfriedens“ warid — zuim Fürsprech der
Flamen und Polen aufzuwerfen? Polen und Flamen
doch nicht!
Wer anderswo intervenieren will, darf sich nicht
beklagen, wenn bei ihm interveniert wird. Immer
hübsch bei der Gegenseitigkeit bleiben.
Und dann: können nicht die Alliierten, wenn sie
die Beseitigung der Hohenzollern als Friedensbedin
gung aufstellen, sich auf ein großes historisches Ana
logon berufen? Auf Iden Fall Napoleon, beziehungs
weise auf Napoleons Fall?
Nach französischer Auffassung waren die Kriege,
die von 1792 an Europa erfüllten und verwüsteten, aus
dem Angriff der alliierten Mächte auf Frankreich ent
sprungen. Frankreich fühlte sich ruchlos überfallen:
wie heute noch das offizielle Deutschland. Daß die
Kriegserklärung von Frankreich (von dem Gironde
ministerium Ko lanld -Dumo u riez) ausgegangen war,
wurde als rein formal betrachtet: wie heute der nicht
wegzuleugnenlde, wenn auch vom alten Bayernkönig
vergessene Umstand, daß 1914 Deutschland an Ruß
land und Frankreich den Krieg erklärt hat. Deutsch
land beruft sich auf die russische Mobilmachung,
Frankreich — wahrscheinlich mit größerem Recht —
auf die Zettelungen von Pillnitz und Koblenz. In
beiden Fällen rechnete man auf Englands Neutralität;
in beiden Fällen war die Enttäuschung groß und die
Wut kindisch. In beiden Fällen wurde aus dem von
der breiten Volksmasse gutgläubig hingenommenen
Verteidigungskrieg ein nackter Eroberungskrieg. In
beiden Fällen billigten die Volksvertretungen (soweit
Senat Conservateur und Corps Legislatif Napoleons
als solche anzusprechen sind) die Eroberungsziele, so
lange die Sache gut ging, und proklamierten Ver-