Volltext: Almanach der Freien Zeitung (1918)

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und Freiheit bringt, von unserer Nation nicht als ein 
Friede, sondern als der Anfang eines methodischen 
und mächtigen Kampfes für unsere staatliche Unab 
hängigkeit betrachtet wenden wind, eines Kampfes, in 
dem unsere Nation alle ihre Kräfte bis zum äußersten 
anspannt. Von diesem erbitterten Kampfe wird sie 
nicht alb lassen, so lange sie nicht ein glückliches Re 
sultat erlangt hat. Unsere Nation verlangt ihre Un 
abhängigkeit. Die stützt sich auf ihr historisches Recht, 
und ist völlig durchdrungen von dem Wunsche, im 
Wettstreit mit den andern freien Nationen als sou 
veräner und demokratischer Staat, der alle auf Grund 
der Geschichte ihm zugehörenden Länder und den 
slowakischen Zweig in Ungarn umfaßt, an der freien 
Entwicklung einer auf Freiheit und Brüderlichkeit 
sich stützenden Menschheit mitwirken zu können. In 
diesem Staate wird idie tschechische Nation den natio 
nalen Minderheiten alle und gleiche Rechte gewähren. 
Wir Anhänger dieses Grundsatzes protestieren 
feierlich gegen die im Verlaufe der Verhandlungen 
erfolgte Ablehnung des Selbstbestimmungsrechtes der 
Völker und verlangen, daß allen Nationen, darunter 
auch der unsrigen, das Recht eingeräumt wende, am 
Friedenskongreß teilzunehmen, um dort in voller Frei 
heit ihre Rechte zu verteidigen.“ 
KUNDGEBUNG DER SÜDSLAWISCHEN 
AKADEMISCHEN JUGEND FÜR DEN 
SÜD STATISCHEN STAAT 
(Nummer 21, 13. März 1918.) 
Am 2. Dezember 1917 überreichten die südslawischen 
Universitätshörer in Wien dem „Südslawischen Klub“ des 
Wiener Parlaments den Text folgender Kundgebung: 
„Wir, südslawische Studenten, begrüßen die Mai 
deklaration, *) schwören bei dieser heiligsten Fonde- 
*) Gemeint ist die vom „Südslawischen Klub“ am 30. Mai 1917 
im Wiener Parlament abgegebene feierliche Erklärung, mit der 
das südslawische Volk das Selbstbestimmungsrecht für sich in 
Anspruch nimmt.
	        
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