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Volksstamm, unsere Worte, unseren letzten Herzschlag"
und unsern letzten Atemzug.
Es gibt keine Qual, die uns beugen, noch Verfol
gungen, die in unseren Herzen die Forderung der Mai
deklaration ersticken könnten.
Mit aller Inbrunst unserer Jugend glauben wir an
unsere Zukunft, unsere Freiheit und an die Macht der
südslawischen Idee. Wir leben und sterben für unser
großes Ziel.“
Wien, 2. Dezember 1917.
(Es folgen über hundert Unterschriften.)
KUNDGEBUNG DER AKADEMISCHEN
JUGEND DER KROATISCHEN
UNIVERSITÄT IN ZAGREB (AGRAM)
(Nummer 23, 20. März 1918.)
1. Die südslawische akademische Jugend an der
kroatischen Universität in Zagreb betont die Forder
rung des ganzen, einheitlichen, in mehrere Staaten
zersplitterten slowenisch-kroatisch-serbischen Volkes:
daß der Friede, der diesem grausamen, durch Er-
oberungs- und Unterdrückungssucht verursachten
Kriege ein Ende zu setzen hat — ein demokratischer
Friede sein muß, der auch unserem einheitlichen
Volke die staatliche Einigung und Unabhängigkeit
bringen wird . . .
(acht Zeilen zensuriert)
... . und fordert, daß ihm durch internationale Garan
tien die Verwirklichung des bedingungslosen Rechtes
auf nationale Selbstbestimmung gesichert wird.
2. Die südslawische akademische Jugend der kroa
tischen Universität in Zagreb verlangt, daß der natio
nale Staat der Slowenen, Kroaten und Serben auf
einer breiten, demokratischen Basis organisiert und
.jedem Stamm des einheitlichen Volkes seine traditio
nelle Eigenart gesichert werde. Die Wahrung der tra
ditionellen Eigenart der einzelnen Regionen ist Sache
der inneren Einrichtung und kann nicht der natio