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Der Krieg' kam, und die Reaktion, insbesondere
diejenige der großgrundbesitzenden Junker, lenkte die
populär gewordene Bewegung in eine Richtung, die
dem Ziele entgegengesetzt, den Phänomenen nach aber
ähnlich ist. Der Wesenshegriff der inneren Koloni
sation ist, den Großgrundbesitz in seiner Existenz an
zugreifen; wenn heute dieser Großgrundbesitz Preu
ßens nach „Kolonisation“ ruft, ist tiefstes Mißtrauen
geboten.
In der Tat: Diese jüngste Kolonisation soll dazu
dienen, die drohende Gefahr von idem halbfeudalen
Agrarsystem Osteibiens abzuwenden. Indem man von
Besiedelung Kurlands, Litauens und Polens spricht —
vielleicht kommen Estland, Livland, Ukraine etc., Län
der, die an Betriebsextensität und schwacher Bevölke
rung noch zurückstehen, eines schönen Tages noch
hinzu —, versucht man die Bewegung außerhalb die
Grenzen des Marktzentrums des Deutschen Reiches,
und damit aus der Bereichzone des ostelbischen Grund
besitzes zu verschieben.
Wir übergehen die Tatsachen, daß es sich bei sol
cher Besiedelung mit deutschen Kolonisten um eine
willkürliche Vergewaltigung ganzer Völker stamme in
politischer Beziehung, um Aufrichtung von Ausnahme
gesetzgebung in ganzen Staaten, und logischerweise
um Aneignung fremden Eigentums handelt, und be
schränken uns ausschließlich auf eine wirtschaftliche
und soziale Würdigung dieser Politik. Diese aber
läßt uns als erstes ein ganz häßliches Uebervorteilen
der eigenen Landsleute, die als Kolonisten und „Träger
des Deutschtums“ in jene neuen Lande entsandt wer
den sollen, erkennen. Wir sind in der erfreulichen
Lage, auf spezielle und untrügliche Benachrichtigun
gen gestützt, zu wissen, daß der Wunsch des Grafen
York von Wartenburg: „Ein Wall von deutschen
Ansiedelungen muß im ganzen deutschen Osten stehen.
Hoffentlich können möglichst viele Krieger angesiedelt
werden“, bereits feststehendes Programm der Regie
rung und regierungsbestimmenden Kreise ist. Der
aus der Kampagne zurückkehrende Feldgraue, beson
ders sofern er verstümmelt ist, soll nach dem Osten