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W ARUM WILSON IN DEN KRIEG ZOG
von Dr. Edward Stilgebauer.
(Nummer 27, 14. Juli 1917.)
Deutsche und leiider auch deutsohschweizerische
Blätter haben die gewagtesten Hypothesen in die
Welt gesetzt, um ihren gläubigen Lesern plausibel zu
machen, aus welchen Motiven Woodrow Wilson in den
Weltkrieg gezogen ist. Dort hieß es unter anderm:
„Amerika kennt überhaupt keine wahre Neutra
lität. Amerika ist eine Sklavin Englands und der
Entente. Amerika wird beherrscht von skrupellosen
Profitmachern, denen die für die Munitionslieferungen
eingeheimsten Goldrollen über alle menschlichen und
politischen Ideale gehen. Der Krieg wäre längst zu
Ende, wenn nicht Amerika den Feinden Deutschlands
Pulver und Blei, Kanonen und Granaten geliefert
hätte. Amerika will England vom Untergang retten,
damit es mit seiner Anleihe und seinen Forderungen
an Großbritannien nicht zu guter letzt mit zugrunde
geht. Amerika braucht ein Heer gegen Japan, und
aus diesem Grunde benützt es den günstigen Augen
blick, in den Weltkrieg einzugreifen und unter diesem
Vorwand die allgemeine Wehrpflicht bei sich einzu
führen.“ Kein Zweifel wurde laut.
Grundsätze der Demokratie, Freiheit des Indivi
duums und der Nationen, das waren alles nichts als
hohle Phrasen, hinter denen de facto ganz etwas an
deres steckte, und die 100 Millionen Amerikaner, ganz
abgesehen von den Idealisten auf der östlichen Hälfte
der Erde, die sich von solchem einfangen ließen, waren
samt und sonders Esel. Hatte doch das Wölfische Tele
graphenbureau, hatten doch der „Berliner Lokal
anzeiger“, und, wenn ich nicht irre, sogar die „Nord
deutsche Allgemeine“ und die „Voß“ in Berlin ihre
Parole ausgegeben, die von vier- bis fünfhundert neu
tralen Blättern an erster Stelle gedruckt wurde. Aber
mir wollte das Vorgehen Wilsons nicht aus dem Kopf.
Ich sann darüber nach. Es schien mir weder der