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wieder: Nein! England und Deutschland führten Krieg,
nicht Amerika mit einem der beiden Staaten, und der
Seekrieg mußte sich in den Grenzen bewegen, die das
Völkerrecht vorgesehen hatte, und diese Grenzen
schlossen die Vernichtung neutraler und friedlicher
Schiffe, ihrer Waren, des Lebens und Gutes ihrer
Passagiere und Bemannung aus. Also Wilson hatte
keinen Grund, sich solches bieten zu lassen. Und weiter
fragte ich mich: Ist ein Vorwurf berechtigt, weil die
Sympathien Wilsons, wie die der meisten Amerikaner,
von vornherein mehr auf seiten Englands und Frank
reichs, als auf der Deutschlands waren? Und meine
Antwort lautete wiederum: Nein! Denn einmal sind
Gedanken und Gefühle zollfrei,, und zu Sympathien
oder Antipathien kann man keinen Menschen zwin
gen, und dann hatten diese Sympathien in Wilsons
und aller Amerikaner Charakter und Weltauffassung
ihren tiefen Grund. England ist Demokratie und
Frankreich ist Republik. Frankreich war das ange
griffene und besetzte Land, England warf sich zum
Anwalt des niedergetretenen Belgiens auf, Gründe
genug für den englisch lesenden und redenden Ameri
kaner, daß sein Herz bei der Entente und nicht bei
den Zentralen war. Denn noch keiner, auch kein Deut
scher, ging in das freie Amerika, um Berlin in New
York und Potsdam in Washington wiedererleben zu
wollen. Davon haben wir innerhalb der sohwarzweiß-
roten Grenzpfähle über und über genug.
Nachdem ich solcherlei festgestellt hatte, blätterte
ich in einem Büchlein, das mir in diesen Tagen der
gütige Zufall gerade aus diesem Amerika auf meinen
Tisch fallen ließ. Es betitelt sich „The Basis of
Durable Peace“ und ist von einem pseudonymen Kos
mos im Auftrag der „New York Times“ geschrieben
worden. Es enthält im großen und ganzen die prak
tischen Vorschläge für eine internationale Vereinigung
der Völker, die auch Woodrow Wilson in seinem be
rühmten Friedensprogramm macht. Ich las des
weiteren den englischen Originaltext der großen Rede,
die Wilson gewissermaßen als Rechtfertigung der
amerikanischen Kriegserklärung im Kongreß vor-