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achten, nichtsdestoweniger von der Allgemeinheit zn
praktischer Anwendung gebracht werden könnten;
und Handlungen, wie wir sie vom Einzelnen erwün-
schen, betrachten wir als undurchführbar und phan
tastisch für die Allgemeinheit. Die Wahrheit ist, daß
das unermeßliche Weh der Stunde — daß in der Tat
die ganze 'Geschichte des 'Menschen — diesen teuf
lischen Dualismus widerlegt. Und die Gesalbten des
Herrn halben uns immer wieder gepredigt, daß es nur
ein einiges Leben gebe; was Gesetz, was gut oder
wahr, sei Wahrheit, Rechtlichkeit und Gesetz überall.
Und in seltenen Augenblicken moralischer Erleuch
tung begreifen wir auch den Bankerott der den Ge
boten des Geistes und des Mitgefühls entratenden ma
teriellen Macht; sie hat sich von jeher als unfähig
und trügerisch erwiesen und hat das Menschen
geschlecht von Abgrund zu Abgrund geführt — vom
Untergang Aegyptens und Israels bis zum Untergang
von Athen und Rom; von der Finsternis und den
Schrecken des mittelalterlichen bis zu den unfaß
baren Greueln des heutigen Europa.
Und so handelte Präsident Wilson, indem er sich
der Strömung dieser Zeit entgegenstemmte, mit außer
ordentlicher politischer Kühnheit und Zuversicht. Er
ruft die Nationen auf zu einer gemeinsamen Unter
nehmung, die, wenn sie glückt, den alten Konkurrenz
kampf und das Leid der Welt in gemeinsame schöp
ferische Arbeit und Freude verwandeln müßte.
Ich möchte Wilsons Sehertum und staatsmännische
Kunst keineswegs übertreiben. Ich gebe seine früheren
Irrtümer zu und beklage seinen Mangel an Einsicht
in seinem Verhalten zu Deutschland, obgleich der
Glaube an diese Irrtümer sich mehr als ein schein
barer, denn als wirklicher erweisen dürfte. Mögen sein
Zaudern und seine Geduld sich fr echtfertigen lassen
oder nicht, jedenfalls besteht er heute auf einer Me
thode, auf einer Weltgerechtigkeit, welche Angriffe
auf die Menschheit, wie sie Deutschland unternahm,
für immer unmöglich machen wird.