258
liiing- der preußischen Propaganda in seiner Mitte.
Viele deutsche Zeitungen waren direkt gekauft, die
Herausgeber anderer waren bestochen worden. Deut
sche Professoren und deutsche Agenten aller Art
streuten das Preußengift in unsere Schulen und in
unsere sozialen Zusammenkünfte. Bald fing man an
zu begreifen, man entdeckte die Ueberschwemmung
der reicksdeutschen Intrigen. Es wurde gesagt, Mil
lionen von Deutsch-Amerikanern würden sieh auf Be
fehl gegen die Regierung der Vereinigten Staaten er
heben. Große Teile unseres Landes wurden auf deut
schen Karten als „germanisiert“ bezeichnet.
Man staunt über die Unwissenheit der deutschen
Regierung und ihrer Agenten, die sich besonders in
ihren Ansichten über Amerika und über die Amerika
ner deutscher Herkunft kund tat. Unsere Väter waren
von den Hohenzollern und den Junkern aus Deutsch
land hinausgequält worden. Uns stand jedes Recht
und jede Möglichkeit in Amerika offen. Von unseren
amerikanischen Volksgenossen waren wir geehrt und
geliebt, sie hatten uns ihr volles Vertrauen geschenkt,
und wir waren seelisch und geistig von der Barbarei
der Junker wie zwei Pole von einander entfernt. Nun
wurden wir aufgefordert, der kaiserlichen Gewalt Vor
schub zu leisten, wurden aufgefordert, unser eigenes
Land, mit dem wir ganz verwachsen waren, anzu
greifen! Für uns Deutsch-Amerikaner war es beleh
rend. Es gab uns den tatsächlichen Beweis, daß die
aristokratischen Usurpatoren in Deutschland in poli
tischen Dingen eine Gesellschaft unwissender Fana
tiker sind.
Deutsches Blut fließt in den Adern von fünfzehn
Millionen Amerikanern. Jede Division des Heeres, das
jetzt Amerika organisiert, enthält einen unverhältnis
mäßig großen Teil deutscher Namen. Die mächtigen
Kolonnen, die von der französischen Küste zu den
Schlachtfeldern marschieren, haben so ihren tiefen
Sinn. Obwohl mit Waffen in der Hand, bringen sie
dem deutschen Volke eine Botschaft, die nicht ver
hallen darf. Der alte Oberst Friedrich Hecker rief
seinem deutschen Regimente auf dem Schlachtfeld«