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Namen nach. Die Luxemburger Zeitschriften sind zen
suriert fund haben preußische Offiziere in ihren Redak
tionen sitzen. ‘ Ein halbes Dutzend Zeitungen sind ge
schlossen worden, ihre Redakteure verhaftet, weil sie
die Wahrheit zu sagen wagten.
Doch all dieses Elend ist nicht imstande, den stolzen
Nacken der Luxemburger zu beugen. Wohlbewußt, ihre
Pflicht, ihre volle Pflicht als ehrliche Weltbürger getan
zu haben, halten sie aus und erwarten den Tag der Be
freiung und ider Abrechnung. Und ist (dieser Tag erst
gekommen, dann mögen Idie Mächte nicht den Satz
Wilsons vergessen: „Jedes Volk muß frei sein, seine
eigene Politik und seine Entwicklung zu (bestimmen,
ohne Hindernis, Drohung öder Furcht, der Kleine so
gut wie der Große und Mächtige.“ (Präsident Wilson
-ap den Senat, am 22. Januar 1917.)
Und dann wird Luxemburg belohnt sein für sein
tapferes Aushalten unter der Knute des preußischen
Militarismus und für sein tägliches Gebet um den
Sieg (der Armeen, die da kämpfen für die Freiheit der
Welt, und in deren Reihen so viele seiner Söhne ihr
Herzblut hingaben.
EIN SCHREI ACJS BELGIEN
(Nummer 32, 1. August 1917.)
Appell der Frauen des besetzten Belgiens an die
Frauen neutraler Länder gegen die Deportation und
Zwangsarbeit belgischer Zivilisten. 15. Dezember 1916. *)
Offener Brief:
0 ihr, die ihr nicht die würgende Angst eures be
drohten, gemordeten und geschändeten Vaterlandes
kennt; ihr, die ihr nie die stechende Furcht um ge
liebte, feindlichen Kugeln ausgesetzte Wesen kennt;
ihr, die ihr nicht gelitten habt unter den Schrecken
des Ueberfalls, hört den Verzweiflungsschrei des ver-
*) Das Dokument ist etwas gekürzt. Infolge von Grenz
schwierigkeiten gelangte es erst viel später in die Hände der
Adressatin, Frau Juliette Carton de Wiart, die persönlich die
Authentität des Schriftstückes bezeugt.