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Ideen zu besitzen. Völlig ungefährliche Spießbürger,
unwissende Bauern und schwatzhafte Frauen laufen
Gefahr, wenn ihre harmlose Unterhaltung von Spießern
gehört öder kommentiert wird, sofort interniert, ins
Gefängnis oder selbst an den Galgen geschickt zu
werden. Die elementarsten Menschenrechte sind in
Serbien nicht gesichert.
Die Gerichte sind da, nicht um alle diese Plünde
rungen, um alle diese Gewalttätigkeiten zu verhindern,
sondern um sie zu vermehren. Nicht ein einziger öster
reichisch-ungarischer Offizier, der des Diebstahls, .der
Anwendung von Gewalt oder des Totschlages beschul
digt war, ist je verurteilt worden, obschon diese Ver
brechen jeden Tag stattfinden. Niemand wagt es,
Klage zu erheben gegen einen Offizier oder einen Be
amten. Derjenige, der versuchen sollte, und sei es
in der gemäßigtsten Form, sein Vermögen, seine Ehre
oder sein Leben zu verteidigen, wird sofort verhaftet,
ausgepeitscht und eingesperrt. Man könnte zahllose
Beispiele für diese Ausschreitungen zitieren. Die Ver
haftungen ganz unschuldiger Bürger und ihre Ver
urteilung zu Gefängnis oder selbst zum Tode sind das
gewöhnliche Ereignis des Tages. Die Geheimspitzel,
Detektive und Spione, die sich aus den übelsten und
verfaultesten Schichten der österreichisch-ungarischen
öder serbischen Bevölkerung rekrutieren, sind die
wichtigsten Hilfsorgane dieser Gerichte. Von ihren
Aussagen und ihren Berichten hängt das Vermögen,
die Freiheit, die Ehre und das Leben aller serbischen
Bürger ab. Die Gerichte sind nur da, um den Ent
scheidungen dieser Individuen eine Art gesetzlichen
Wert zu verleihen.
In diesem Jahre wurden z. B. in dem Dorfe Ramatja
und seiner Umgebung im Bezirk Gruza 35 Bauern und
der Schulmeister Glischitsch erschossen und auf
gehängt und 250 Männer und Frauen ins Gefängnis
geworfen, weil man in diesem Dorfe alte, völlig un
brauchbare Waffen und alte Jagdflinten gefunden
hatte. Die gewöhnlichsten Fälle sind die Einzeltodes-
strafe, welche von den Gerichten ausgesprochen wer
den (und selbst von den Gendarmen) und die man auf