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II. 
„Ca y est, ma femme me fait mettre tout nu, tout nu 
tout comme le petit Jesus.“ 
Chanson parisien. 
Dada ist also auch eine Tätigkeit, es ist sogar 
die exponierteste und anstrengendste Tätigkeit, die 
es gibt. Dada hat für seine Aktivität ein kulturelles 
Gebiet gewählt, obwohl es ebensogut als Uebersee- 
kaufmann, Börsianer oder Kinokonzerndirektor hätte 
auftreten können. Es hat das kulturelle Gebiet nicht 
aus der Sentimentalität heraus gewählt, die den „gei 
stigen Werten“ einen Höchstrang innerhalb der über 
kommenen Werteklimax zuweist. Die große Mehr 
zahl der Dadaisten kennt „die Kultur“ aus den Be 
rufen des Schriftstellers, Journalisten, des Künstlers. 
Der Dadaist hat eine eingehende Erfahrung darüber 
zusammengebracht, wie „Geist“ gemacht wird, er 
kennt die gedrückte Lage des geistigen Produzenten, 
er hat mit den vielgedruckten Geistschmusern und 
Manulescus unter den Schreiblingen jahrelang an 
einem Tisch gegessen, die tiefsten Geheimnisse und 
die Geburtswehen der Kulturen und der Moralen hat 
er sich angesehen. Dada macht eine Art Anti-Kultur- 
Propaganda, aus Ehrlichkeit, aus Ekel, aus tiefstem 
Dégoût vor dem Erhabenheitsgetue des intellektuell 
approbierten Bourgeois. Da Dada die Bewegung 
ist, das Erlebnis und die Naivität, die Wert darauf 
legt, „bon sens“ zu besitzen — einen Tisch für einen 
Tisch und eine Pflaume für eine Pflaume zu halten, 
A 
da Dada die Beziehungslosigkeit gegenüber allen
	        
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