127
macht.) Aber so das Leben ein schlechter Spaß, ohne
Ziel und Anfangsgeburt ist, und weil wir glauben
uns sauber, als gewaschene Crysantemen aus der
Affäre ziehen zu müssen, haben wir als einzige Ver
ständigungsbasis : die Kunst proklamiert. Sie hat
nicht die Bedeutung, die wir, Raufbolde des Geistes,
ihr seit Jahrhunderten ansingen. Die Kunst betrübt
niemanden und die sich um sie zu bemühen wissen,
erhalten Liebkosungen und die schöne Gelegenheit,
das Land ihrer Konversation zu bevölkern. Kunst
ist Privatsache, der Künstler macht sie für sich; ein
verständliches Werk ist Journalistenprodukt und weil
es mir in diesem Augenblick gefällt, das Monstrum
mit Oelfarben zu mischen: Papiertube, Metallersatz,
die man drückt und automatisch Haß, Feigheit, Ge
meinheit ausspritzt. Der Künstler, der Dichter freut
sich am Gift der in einem Rayonchef jener Industrie
kondensierten Masse, er ist glücklich, beschimpft zu
werden: Beweis seiner Unveränderlichkeit. Der Au
tor, der Künstler, den die Zeitungen loben, stellt die
Verständlichkeit seines Werkes fest: elendes Futter
eines Mantels zu öffentlichem Nutzen; Lumpen, die
die Brutalität bedecken, Pisse, an der Wärme eines
Tieres mitwirkend, das niedrige Instinkte ausbrütet.
Welkes und abgeschmacktes Fleisch, das sich mit
Hilfe typographischer Mikroben vervielfältigt. B Wir
haben die weinerliche Neigung in uns angerempelt.
Jegliche Filtration dieser Natur ist eingemachte Di
arrhoe. Diese Kunst ermutigen, heißt sie verdauen.
Wir brauchen starke, grade, genaue und auf ewig un-