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macht.) Aber so das Leben ein schlechter Spaß, ohne 
Ziel und Anfangsgeburt ist, und weil wir glauben 
uns sauber, als gewaschene Crysantemen aus der 
Affäre ziehen zu müssen, haben wir als einzige Ver 
ständigungsbasis : die Kunst proklamiert. Sie hat 
nicht die Bedeutung, die wir, Raufbolde des Geistes, 
ihr seit Jahrhunderten ansingen. Die Kunst betrübt 
niemanden und die sich um sie zu bemühen wissen, 
erhalten Liebkosungen und die schöne Gelegenheit, 
das Land ihrer Konversation zu bevölkern. Kunst 
ist Privatsache, der Künstler macht sie für sich; ein 
verständliches Werk ist Journalistenprodukt und weil 
es mir in diesem Augenblick gefällt, das Monstrum 
mit Oelfarben zu mischen: Papiertube, Metallersatz, 
die man drückt und automatisch Haß, Feigheit, Ge 
meinheit ausspritzt. Der Künstler, der Dichter freut 
sich am Gift der in einem Rayonchef jener Industrie 
kondensierten Masse, er ist glücklich, beschimpft zu 
werden: Beweis seiner Unveränderlichkeit. Der Au 
tor, der Künstler, den die Zeitungen loben, stellt die 
Verständlichkeit seines Werkes fest: elendes Futter 
eines Mantels zu öffentlichem Nutzen; Lumpen, die 
die Brutalität bedecken, Pisse, an der Wärme eines 
Tieres mitwirkend, das niedrige Instinkte ausbrütet. 
Welkes und abgeschmacktes Fleisch, das sich mit 
Hilfe typographischer Mikroben vervielfältigt. B Wir 
haben die weinerliche Neigung in uns angerempelt. 
Jegliche Filtration dieser Natur ist eingemachte Di 
arrhoe. Diese Kunst ermutigen, heißt sie verdauen. 
Wir brauchen starke, grade, genaue und auf ewig un-
	        
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