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Wasserstrahlen schossen aus den Ecken. — Meine
Herrschaften, es war einfach überwältigend. Der
Priester hob die Papiermaché-Brust und ließ die
Augen, die er an einem Bindfaden dirigierte, hin- und
herblitzen. Seine Stimme war wie der Donner, der
aus den Gießkannen aufsteigt, wenn sie die Abend
sonne bescheint. Er hatte einen Bart, in dem sich
die jungen Mäuse „Gute Nacht“ sagten, und die
Schnellzüge standen wartend am Abgrund seines
Nackens. „Ich bin der Priester“, sagte er, „von An
beginn bis zum Ende. Ich bin die Tulpe aus Valpa
raiso und das Butterfaß aus dem Bismarck-Archipel.“
In unserer Gesellschaft mehrten sich die Stimmen
derer, die den Schwindel durchschauten und nichts
sehnlicher wünschten, als zur Ruhe und zur Ordnung
zurückzukehren. „Wir brauchen Arbeit und einen
organischen Aufbau unseres Vaterlandes.“ sagte ein
Herr neben mir, der sich später als ein sehr radikaler
Politiker deflorierte. „Mer wolln unsem Geenig, un-
sern kuten Geenig wiederhamm“, meinte eine Dame,
die durch den Baß auffiel, mit dem sie ihre Meinung
vorbrachte. Im allgemeinen, war die Stimmung die,
daß man den Abend hätte besser damit verbringen
können, ein gutes Buch zu lesen, Goethe zu verehren,
Bier zu trinken, kurz die deutsche Kultur zu fördern.
— Unterdessen hatte sich der Priester auf seine rechte
Seite niedergelassen, zog einen Hasen aus seinen
Zehen und sagte: „Ich bin der junge Mond, der an
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den Wasserfällen steht. Wenn ich lache, geht die Erde
auf und die Häuser, die eben noch dastanden, als