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leere Abstraktion des Expressionismus! Gegen die
weltverbessernden Theorien literarischer Hohlköpfe!
Für den Dadaismus in Wort und Bild, für das dadä-
istische Geschehen in der Welt. Gegen dies Manifest
sein, heißt Dadaist sein!
. Tïistan Tzara. Franz Jung. George Grosz.
Marcel Janco. Richard Huelsenbeck. Gerhard Preiß.
Raoul Hausmann. Walter Mehring.
O. Lüthy. Frédéric Glauser. Hugo Ball.
Pierre Albert Birot. Maria d’Arezzo. Gino Cantarelli.
Prampolini. R. van Rees. Madame van Rees.
Hans Arp. G. Thäuber. Andrée Morosini. François
Mombello-Pasquati.
Kritiken aus allen Zeitungen der Welt:
Berliner Mittagszeitung, 6. Mai 1919: Kurz und gut,
Dada kann sagen: ,,lfas Schlimmste weiß von mir die v Welt und ich
kann sagen, ich bin besser als mein Ruf“, Dada? Jeder denkt: Nana! Ich
aber rufe diesmal: jaja —.
Udo Rukser: Dadaismus als Kampf, als Polemik ist der
Protest des Künstlers gegen das Bildungsideal des Philisters, der in
der allgemeinen Schulpflicht den Gipfel aller Kulturleistung sieht; ist
die Rache des Künstlers am Bourgeois dafür, daß er ihn immer hat
hungern und leiden lassen und unter das Joch seiner Borniertheit und
kümmerlichen Lebensführung und -ansicht hat beugen wollen; ist die
Peitsche, mit der er ihn aus seiner bequemen Genießerruhe^ schreckt . . .
Dadaismus ist eine Strategie, wie der Künstler dem Bürger etwas von
seiner inneren Unruhe, die ihn nie in Gewohnheit einschlafen läßt, mit-
teilen, wie er den Erstarrten durch äußere Beunruhigung zu neuem
Leben aufrütteln will, um ihm den Mangel an innerer Not und Be
wegung zu ersetzen. Dem steht der Bürger fassungslos gegenüber; er
hat nichts, woran er sich halten könnte, nicht einmal ein Wort, denn
Dada — bedeutet nichts. Dadaismus ist also keine Rich
tung: es ist die Bestätigung eines Selbständigkeitsgefühls, eines Miß
trauens gegen die Gesellschaft, gegen alles Heerdenhafte, ist der
Protest gegen die Chinesierung des Menschen, gegen seine Umwand-