bärmlichkeit des Daseins. Chromgrün läßt midi kalt. Und Kobalt er
innert midi an meine Kleine-Jungen-Tage, wenn ich Molchen die
Schwänze abbiß. Ich bin ein Pinselfex, rührig, schlau, schamlos und
unverbesserlich. Ich hege böse Gedanken, und mein Malfanatismus
geifert und hurra't. Manchmal lächle ich vor Glück. Ich bestaune meine
Leinewände. In Zukunft werde ich nur noch extatische Szenen malen.
Ich fürchte mich nicht. Nur manchmal klaftert Jäh Grabes Finsternis
vor mir auf.
Es ist Nachts halb zwei.
In meiner Brust schreien die noch ungemalten Pestkranken, Leichen
schänder und hungernden Ammen. Mich bedrohen verkrampfte Fäuste
und wiehernde Grimassen an den Wänden. Ich schreie wie in gewalt
tätigen Träumen umfangen. Ich habe schreckliche Angst. Die Nacht
ist schweigend und dröhnt.
Dies ist die Sehnsucht des wahren Malers: Umbra mit Zinkgelb
und Pariserblau! Eine Rumflasche! Die Donnerwetter-Palette! Die
zügellose Geliebte und die Hand ausgestreckt nach den Sternen!