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Nachtseite der Dinge gewachsen ist und mit flachem Instinkt diese
Nachtseite in dieTagseitemithineinrechnet, um sich das Resultat
leichter zu machen/ und hinterdrein diese Feig» und Faulheit des
Sehenden, diesen Unterschleif im Ansatz durch die fleißige
Faulheit in Mitteln und Nebensachen zu verdecken sucht.
Wenn das gesamte Unterscheidungsvermögen vomUn®
terscheidendenalsvoneinempersönlichlebendigenPunkte
aus* und zu ihm zurückstrahlt, der diese Unterscheidung
nicht mitmacht, um der Regent ihrer Unterschiede zu blei
ben, so folgt zwingend prinzipiell die Gegenseitigkeit aller
Unterscheidung/ und der Unterscheidende sieht sich nicht, wie es
den flachen Anschein hat, bloß darauf angewiesen, die Abweichung
des Unterschieds vom Nichts des Unterschiedes, sondern diese Ab
weichung vom Nichts, das er selber einnimmt, auch in Form der
Gegenseitigkeit zu konstatieren und dies in jedem Sinn, jedem
Geschehen, jedemHandeln undDenken zu beobachten. Ein
Beobachter, der sich selbst als das konzentrierte, stringent bis zum
Nichts indilferenzirteUniversum alles dessen wissentlich und willentlich
voraussetzt, das er überhaupt beobachten kann,- ein solches schöpferisch
lebendiges, persönliches, ob auch rein »vernichtetes« Apriori aller
Möglichkeit von Welt äußert diese eben nur in der wesentlichen Form
aller Äußerung, nämlich in der Form der Entzweiung, Gegenseitig
keit und endlich Rundheit. Es ist richtig, daß er diese Äußerung vor
her nicht kennt ,• es ist falsch, daß er sie vorher in keinem Sinne kennte,
wenn man eben dieses »keinem« nicht witzig und weise im Sinne jener
schöpferischen Indifferenz versteht und erlebt.
Nachdem, so lange Zeiten hindurch, von fragmentarischer Person
fragmentarische Empirie getrieben worden ist, beginnt Person
vollkommen undzusammen alles dasganz und gar zusein,
obgleich ungeteilt, indifferent, was die Welt geteilt, ent
zwei, auseinander ist,- hierdurch aber die sonstgeteilte Welt der
Empirie in restlose Totalität, obgleich in der Form sich auf