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Ich mag nicht des Wissens umzirkelte Kleinheit,
Ich setze mir Jupiter ganz auf den Thron
Und lebe sein Wesen, der Sitte zum Hohn,
Ich glaube an Rache, an Willkür und Macht,
Höre drum Mensch, Pan ist erwacht!
Voll Widerspruch herrschen jetzt Götter und Helden,
Da Leben allein durch die Zwietracht entsteht
Und nur durch die Stürme der Nebel verweht!
So komme denn, Hermes, Du sollst es uns melden,
Wenn Jupiter wieder von schneeigen Spitzen
Herabsteigt, wo Nymphen mit tollen Tritonen
In Grotten und heimlichen Schlupfwinkeln wohnen
Und neckisch die mahnende Gottheit bespritzen.
Schon hascht sich dort Jupiter eine der Nymphen!
Schon trägt er die Zappelnde rasch in den Wald,
Doch macht seine Allgewalt urplötzlich halt,
Die Nymphe entwischt ihm, er sucht in den Sümpfen.
Er findet sie nicht, was wird sich erleben?
Er wütet: o hört, wie die Berge erbeben!
Es fühlen die Felsen des Jupiters Wut,
Die Heerden, die lange in Schluchten geruht,
Die Hütten, die ringsum auf Abhängen kleben,
Verschüttet des Weltherrschers plötzliche Laune,
Denn niemand bemerkte die Rufe der Faune,
Die unheimlich tief in der Wildnis geladit:
Höre drum Mensch, Pan ist erwacht!
Nun rühren sich manche verkrümmte Giganten,
Denn Jupiters Wut hat sie plötzlich geweckt,
Sie rütteln dabei an den Andern mit Kanten,
Doch bleiben die meisten auch weiter verreckt.