Volltext: Der Almanach der Neuen Jugend auf das Jahr 1917 (1)

JEAN ARTHUR RIMBAUD: 
DIE RABEN 
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Mein Gott, wenn die Felder ganz kalt sind, 
Der Wald sich in Nebel vermummt, 
Das Ave=Maria verstummt, 
Und die Natur nackt steht im Wind, 
Dann laß deine Raben erglänzen, 
Damit sie den Acker bekränzen. 
Seltsame Schwärme mit eisernem Schrei, 
Es greift euch der Eiswind ins Nest. 
Oh ihr, an dicke Wolken gepreßt, 
An Kreuzbergen, Schlammflüssen vorbei, 
Versammelt, zerstreut euch, an Gräben: 
Aus Löchern euch rasch zu erheben. 
Du, über Frankreich, Tausendgezänk, 
Noch modern die Toten im Schacht, 
Durchflattre, vertanz dich bei Nacht, 
Daß wer da vorbeigeht, dran denk 7 ! 
O Vogel, so schwarz wie das Sterben, 
Zur Pflicht ruf uns auf, über Scherben. 
Auf Eichen, ihr Heikgen im Laub. 
Zu Abend verlorener Mast, 
So laßt, Frühlingssänger, so laßt 
Sie Armen im irdischen Raub,- 
Wer kann sie vom Grase erheben, 
Sie werden dort immer noch leben. 
Deutsch von Theodor Däußfer
	        
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