Full text: Der Almanach der Neuen Jugend auf das Jahr 1917 (1)

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Ich schaue verwundert den reichsten Orient. 
Mein Habel, mein Habel, dein Auge! 
Das goldgrüne Herzklopfen heiliger Wässer, 
Ein himmlisches Wunderblau über den Meeren, 
Die blonde Verwelktheit der Wüste, 
Das gelbe, ergebnislos gelbe 
Und schreckliche Flackern von hilflosen Blicken, 
Im Bann der geheimen und starren Unendlichkeit 
Hie und da schickt er sich feierlich an, 
Zum Gotte der Seinen zu beten. 
<Ich habe doch auch meinen Eignen.) 
Zuweilen! . . . Zuweilen . . . 
Erwittert mich Ruhe: 
Sie kommt mir vom Herzen, 
Zuweilen . . . zuweilen jedoch 
Überkommt es mich plötzlich, 
Als dürft 7 ich mich nimmermehr fassen. 
Da brennen die Tränen, beherrschen den Blick: 
Was schnürt so gewaltsam die Gurgel? 
Da fühle ich Pein. Die Pein überm Herzen. 
Die Pein überm Hals. 
Dahin ist die Fassung, 
Das mächtige Schreien bezwingt mich: 
Ich schreie. Ich schreie: 
Will fortgehn, will fort in die Ferne,- 
Will weg aus dem schrecklichen Leben. 
Macht auf: so öffnet das modrige Tor: 
Denn ich fliehe! 
Hinaus in die Welt. Hinaus in das Leben: 
Will Mann sein, Geliebter und Krieger. 
Will fort in die Ferne. Die freudige Ferne! 
Da blickt er mich an.
	        
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