41
Letzter Weg kennt nicht Begleiter.
Letzter Weg ist ohne Mutter.
Letzter Weg ist Einsamkeit.
(Das Drama erscheint in Buchform bei Gustav Kiepenheuer, Potsdam.)
Max Pulver/Küste der Kindheit
An den schwarzen Riffen deiner Heimat
Verblutet der Leib der afrikanischen See.
Heiß im grellen Mittagsstaub
Schmilzt die silberne Stadt.
Die mövenumkreiste!
O Rausch des Schweigens.
Schatten kriechen von brennenden Giebeln,
Versickern im Sand.
Die Welt steht still.
Träg hinter grün vergitterten Fenstern
Tropft das Leben, Stunde um Stunde,
Kauert das Kind
Eingeschläfert vom Geriesel des Lichts.
Die Welt steht still.
Aber heimlich aus dem Rausch der Schwüle
Flackern dir Gesichte
Brennend in tiefen Bränden des Traums.
Feuergoldnes Spiel der keimenden Flamme.
Carl Sandberg/Die Massen
Aus dem Amerikanischen übersetzt von Emerich Reeck
In den Bergen wanderte ich, sah blauen Höhenrauch und rote Klippen.
Ich war bestürzt.
Stumm stand ich am Strand, wo weite Brandung in endloser Flut wütet.
Von Gedanken übervoll, beobachtete ich unter Sternen wie auf stiller
Prärie, am Horizont, der große Wagen schräg ins Gras stieß.
Große Männer, Prunkzüge von Krieg und von Arbeit, Soldaten und
Schaffende, Mütter, die ihre Kinder ins Licht heben — ich berührte
sie alle und fühlte ihren heiligen Schauer. Und eines Tags sah ich
den Armen ins Gesicht, Millionen von Armen, geduldig in Arbeit. Ge
duldiger als Klippen, Fluten und Sterne. Unausschöpfbar, geduldig
wie das tiefe Dunkel der Nacht — und alle zermürbte, gemeine Reste
von Völkern.