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Theater
Die Neue Bühne. Dieses Theater hat Gesicht. Eine gerade Linie zieht
sich durch sein Repertoire. Hier ist (Rut, Hingabe und Reichtum. Wer jemals die
Aufführung der „Freiheit“ gesehen hat, wußte es: Hier entwickelt sich die wahre
Volksbühne.
Der Spielplan zeigt Steigerung. Genau besehen, möchte man fast wünschen,,
daß diese Stätte weiter so bliebe. Alle Vergrößerung ist Gefahr. Die Liebe ver
liert sich. Fast unwillkürlich.
Man hat viel herumgefackelt, um diese kleine |lnsel in schiefes Licht zu
bringen. Es ging die Rede von „Politik“ von der Bühne herab. Es gibt zuviel
Dunkelmänner in (Dünchen.
Es gibt zu wenig (Dutige.
Die „Deue Bühne“ hat den (Tlut. Die Gemeinde scheint zu wachsen. Eine
Premiere beginnt Ereignis zu werden. Ereignis nicht für die Stadt, sondern für
diejenigen, die wissen was dazugehört, in (Tlünchen den Kampf zu beginnen gegen
den Philister.
Betriebsräte haben das Theater begründet. Das Geld kommt von Arbeitern.
Wie wenig wird es sein!
Und wieviel hat man damit getan!
Die Zeitungen raunen bereits geheimnisvoll, bekommen Respekt.
Es wird gut sein, wenn man von der kommenden Volksbühne alles er
wartet. Dieses Theater hat ein Gesicht, steht im Zug, gibt schlankweg, ist pro
duktiv.
fllan notiere. (Ran vergesse nichts.
Kann man schon rechnen.
Alle Hoffnung diesem mutvollen Werk, dieser Gemeinde, dieser Arbeit!
Masse Mensch, Ernst Tollers neues „Stück aus der sozialen Revolution
des 20. Jahrhunderts“ wurde am 15. November im Nürnberger Stadttheater zum
erstenmale aufgeführt. Mit bestem Erfolg für den Dichter und seine Verkünder..
Wir nennen einige: Friedrich Neubauer (Spielleiter), Fischer-Streitmann (Namen
loser), Margarete Hannen (Frau), Walter Jung (Mann), Rolf Gärtner (1. Arbeiter).
Wühlarbeit „Gutgesinnter“ (man erzählt sich das Kuriosum: Daß hier — warum
bloß hier?! — die Deutschvölkischen mit den Anti-Antisemiten „eines Herzens
und Sinnes“ gewesen seien!), Wühlarbeit erzwang von eingeschüchterter Direktion
Verzicht auf Öffentlichkeit. Arbeiter füllten das Haus. Die „Gutgesinnten“, die
Pegnitzschläfer, strömten übernächsten Tags zur „Rose von Stambul“. Reinliche
Scheidung, ehrlich zu begrüßen.
(Und der Schutzverband Deutscher Schriftsteller???)
Bücher
Hans Reiser hat mit seiner Novelle „Die Nacht“ (bei Walter Seifert,
Verlag, Stuttgart und Heilbronn. Gebunden Mk. 10.—) eine der sehr spärlichen
wertvollen Niederschriften des Kriegserlebnisses gegeben. Sie in Massenauflage
zu verbreiten (wie die Bücher von Leonhard Frank, Barbusse, Latzko, Paul Zech
und drei, vier anderen) wird Pflicht sein, wenn je das Geschehnis nach dem August
europäischen Frevels schaumvergoldeter Lesebuchstoff zu werden droht. Heute