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Bewegungsvorganges, sie
Ausdruck
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Lebens
Leben ist Bewegung. Bewegung sind Schwingungen, die durch Ordnung
Proportion — rhythmische Form erhalten. Rhythmische Formen sind proportionierte
Be wegungs Vorgänge^ Verbindungen
von
gleichartigen Bewegungsvorgängen
Schwingungen von gleicher Dauer und gleicher Stärke
besitzen den Ausdruck
monotoner Gradlinigkeit, konzentrierter Ruhe und Kraft. Regelmässiges Wechseln
ungleichartiger Schwingungen
Wechsel von Stark und Schwach
und kurzer
Dauer
ergeben die schmiegsamen Linien der weichen Formen der organischen
Körper. Gruppierung ungleicher und unregelmässig wechselnder Schwingungen fragen
die Unruhe stark bewegten Lebens in sich
Diese verschiedenen, proportionierten Zusammenschlüsse der Schwingengen sind
die Formen des
Lebens. Verbinden sich im weiteren solche Formen durch
gegenseitige Beziehungen zueinander zur grösseren Zusammengehörigkeit, dann
bilden sie
Organismus. Was in der Natur Organismus ist, ist in der Kunst
Kunstwerk. Organismus sowie Kunstwerk gehen hervor aus einer inneren Not-
wendigkeif
Gesetzmässigkeit. Es ist die Proportionierung und Gruppierung der
Formen nach einem Willen
Idee
Die Formen der bildenden Kunst sind die sichtbaren Formen, die in der Bewegung
der Linie, des materiellen Volumens
Körperlichkeit
und des Lichts zum Ausdruck
kommen.
Die Graphik bedient sich der Linie. In der Richtungsbewegung starker und
schwacher Schwingungen kommt der pulsierende Wille der Energien zum Ausdruck.
Das Formale der Malerei ist die Raumbewegung der Fläche. Obgleich für die
Malerei das Licht
die Farbe
der Haupffakfor ist, bedingt die Ausbreitung der
Farbe eine formale Flächenbegrenzung. Durch das formauflösende Prinzip des Im
pressionismus ist der Malerei die Bedeutung der Form verloren gegangen. Das
Empfinden für Farbenwerte ist jetzt zum Teil so einseitig stark geworden, dass man
das Formale übergeht. Doch wird die Wiedergabe von Empfindungen da nicht voll
zum Ausdruck gelangen, wo die Form nicht im Einklang mit der Farbe steht oder
ganz fehlt. Gerade in der abstrakten
gegensfandlosen
Malerei bedarf die
Malerei der Form. Die Notwendigkeit liegt im Wesen der Malerei, denn jedes Auf
hören einer Farbenausdehnung auf der Fläche zwingt zur Begrenzung, zur Flächenform.
Diese Begrenzungen sind Träger seelischen Lebens; sie sind der Ausdrude eines
inneren Willens. Das indivduelle Leben aber hat individuelle Form. Kraft offenbart
sich in anderer Form als willenloses Fliessen. Die Kraft einer Farbe darf nicht die
selbe Flächenform
Abgrenzung
haben als die zaghafte, Willensschwäche Farbe,
Wenn die Gestaltung nicht an Ausdruck verlieren soll. Durch formale Gestaltung
empfindsamen Ausdruck zu erreichen ist gerade für die abstrakte Malerei eine neue
Aufgabe. Es ist nicht gleich, ob die Flächenform fest und bestimmt oder leicht einsefzf,
ob sie breit oder schmal ist, ob sie starr oder weich begrenzt ist. Die richtige Be
ziehung dieser Formenmöglichkeiten zum subjektiven Farbenfon ist für die Expression
eine Notwendigkeit. Solange die Malerei sich der Nachbildung der Natur bediente,
wurden diese wichtigen Momente unbewusst unter dem Zwange der Natur vollzogen.
Obgleich der Impressionismus die Auflösung der Form ansfrebfe, so geschah
dies doch nur auf Kosten der körperlichen Form und beschränkte sich mit Recht auf
die Flächenform. Dies war die erste Erkenntnis, dass die Malerei nicht Vortäuschung
von Körperlichkeit zur Aufgabe hat, sondern nur Farbenausdehnung ist, die Beziehung
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