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Frankfurt, Herbstmesse, Oktober 1920.
Maler des 20. Jahrhunderts.
Kat.-Nr.
633 Umberto Boccioni, Le Rire . . . .
JL
8000
634 H. Campendon
de, Springendes Pferd
Jl
1500
635
Tierbild . . .
M
1600
636
Blauer Mann . .
Jt
1200
637 Marc Chagall,
Interieur II . .
Jl
12000
638
Die Sitzende . .
Jl
9000
639 Jos. Eberz,
Burg
„K
1500
640
Blumenstilleben .
Jl
1800
641 Reinhold Ewald
Kaffeehausszene .
Jl
1200
642 Alb. Gleizes,
LTommeauTHamac Jl
8000
643 J. van H.eemskerk, Biid 51 ....
Jl
550
644 Ludw. Kainer,
Jagd
cJl
500
645 Wassily Kan di ns
ky, Improvisation 28
Jl
12000
616
Herbstlandschaft:.
Jl
8000
647 Cesar Klein”,
Pferde im Walde
Jt
1500
648 Ottokar Kubin,
Tod des Hermes.
vH
1000
649 Karl Mense,
Fluß mit Segelbooten Jt
1500
Auktion moderner Bilder bei Lepke, Berlin,
26/27. Oktober.
Anders Zorn, Zwei badende Frauen
am Meeresufer, ein in
Wasser- und Deck>
färben gemaltes Bild . Jl 140 000
M. Liebermann, Bildnis des Prof. Soyka
<1891) Jl 25000
„ Dünenlandsdhaft <Mal=
mappe 1907) . . . Jt 18200
L. Corinth, Zentaurenpaar. . . . Jl 9300
M. Slevogt, Hans an der Mauer <ÖL
skizze) Jt 5500
Franz Marc, Bäume im Schnee <Aqua»
rell) Jt 2400
„ Landschaft (Frühwerk) . Jt 1950
«
ZEITFRAGEN.
Die Krisis des deutschen Buchs. I.
HOLLAND.
Der Absatz des deutschen Buchs in Holland
hat dank der kurzsichtigen und überhasteten Aus
landsmaßnahmen der Leipziger Großverleger
erschredcenden Boden verloren. 200 Prozent
Ausfuhrzuschlag zu bezahlen, dazu hat der
Holländer, obwohl er es vermöchte, einfach keine
Lust. So leeren sich in den hiesigen Buchhand^
lungen die den deutschen Büchern zugewiesenen
Regale,- die holländischen Sortimenter lassen
keine nennenswerten Bestellungen mehr nach
Leipzig gehen,- ihren geringen Bedarf decken sie
hinten herum,- die Bücherlüche wird darum aus
gefüllt von denWerken aus Frankreich, England,
Italien, Spanien. Das Ausland versteht es, durch
besonders entgegenkommende Bedingungen das
holländische Lesebedürfnis geradezu zu wedcen
und zu steigern und wenn es meisthin auch nur
leichte Lektüre <Romane, Lyrik, Luxusdrucke,
Graphik) ist, was die nichtdeutschen Länder in
Amsterdam, Rotterdam und Gravenhagen an=
zubieten haben, so wirkt doch auf diesem Wege
die Einfilterung französischen oder englischen
Denkens in Holland nicht weniger sicher.
Frankreich besitzt in seinem Gesandten einen
besonders tätigen und verständnisvollen För
derer der französischen Bucheinfuhr nach Holland.
Von Deutschland geschieht amtlicherseits nichts,
was den deutschen Verlegern und der deutschen
Publizistik als Wink für den Bücherabsatz in
Holland dienen könnte. Wie wichtig wäre es,
eine Katalogliste derjenigen Bücher zusammen
zustellen, für welche die Holländer (Studenten,
Fachleute, Laienschaft) als Leser ganz besonders
in Betracht kommen und diese Liste allen deut
schen Verlagen gleichmäßig zuzustellen. Für
Frankreich ist soeben ein derartiger Katalog er
schienen. Wie wichtig wäre es, den deutschen
Verlagen eine genaue Adressenliste derjenigen
Redaktionen und Tagesschriftsteller zur Ver
fügung zu stellen, die als einflußbesitzende Emp*
fänger von Rezensions-Exemplaren deutscher
Neuerscheinungen in Betracht kommen. Die
Besprechung deutscher Bücher hat in den hollän
dischen Monatsschriften und Tageszeitungen so
gut wie aufgehört,- der Platz gehört den Inhalts
angaben und Beurteilungen französischer und
englischer Mode-, Wissenschaft^, Philosophie-
Kunstperiodiken. In den Auslagen der hollän^
dischen Sortimenter fristet das deutsche Buch
sein Dasein höchstens noch in der Form der und
jener belanglosen Broschüre,- auch mit diesen