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eine Decke zum Wärmen gegeben. Auch 
Sie nicht, Meister Panhaas, auch Sie nicht, 
kleiner Lümmel, Qewürzhändler und Kot 
verkäufer. Warum nicht, frage ich, warum 
nicht, kleiner Panhaas, Gewürzhändler und 
Kotverkäufer? Ach, was sind Sie schwach 
und gebrechlich geworden,seitdem Sie im 
mer Revolution machen Es ist ein 
Elend. Und bedenkgn Sia^^drei Nonnen, 
drei Nonnen mit db^naps^Jajtfl im Hemd. 
Das hätte Sie an Ihre^tfesteiCrgge erinnert, 
als Sie 
Üten und 
kch oben 
qmatis- 
Gute 
(ja. 
ienttffoLfa- 
an ihre Zirkus- und^Eahrra 
noch die Kraft in deiqJSeine 
nicht im Kopf. Es hat si^ alle' 
verzogen — das ist ein v 
inus der Seele und des Ver: 
zerstäubt wie Nebel um u 
ja, das nenn ich eine schö 
brizieren). 
Unter diesen Umständen — 
das so bald gedacht — ist 
ordentliches Glück und ein 
mels, daß man den Herrn fand 
gen herabsurren. Dr. Billig — Flaggen 
marsch Philippe Sousa — Revue im hell 
erleuchteten Folies Bergere — sensationelle 
Verhaftung in Whitchapel. Die Romane des 
Mr. Wells reichten an diese Phantastik nicht 
heran. In diesem Falle hätte kein Goethe, 
kein Dostojewsky helfen können, in diesem 
Falle standen die Zuschauer nackter als Dr. 
Billig, ihre Seelen, Beine und Kinnladen 
schlotterten. Nicht die geringste Sentimen 
talität fand mehr ihre Berechtigung. Sehen 
Sie — da hätten sie eine Gelegenheit ge 
habt, Ihren Scharfsinn anzuwenden, Ihre 
Einstellung zu präzisieren. 
Die Tatsachen beginnen wieder zu steigen, 
sich zu komplizieren. Es dreht sich. Der 
Mann hatte eine Geliebte, die Rosa hieß 
oder Kathie (Frauen, die man zu Hause 
Katerchen oder Röschen nennt). Diese Frau 
hatte wiederum einen Onkel 2 dem man die 
niedrigsten Leidenschaften nachsagte und 
der bedenklicherweise schon in seiner Ju- 
end leichtsinnig gewesen sein soll. Der 
Zufall Hiny^ 
nd, der errege 
Anfall ehrlicher Begeisterung die Ho:&>au r ^J|nkel ist strahlend und schön — ich klam- 
dem Potsdamerplatz herunterließ. Diesem Vngre mich an den Onkel, mag man sagen 
alles auf. Unsere Einstellung wird eine OJ. man will. Man sieht sie zu hunder 
und eindeutige werden — man kann daflfti teföhit fabelhafter Geschwindigkeit an den 
die Gegensätze zwischen uns und unserw^L^Hä^örfronten hochgehen, im Altweiber- 
Feinden gut bemerken. Unser wahnsinnige*!^somm^oder an hellen Frosttagen. Die elek- 
Moment (siehe oben) wird der Zentral- umr^ 1 
Mittelmoment aller Menschen sein. Dies ver 
danken wir — ohne Vorbehalt sei es gc- 
sagt — dem Dr. Billig, der in einem Anfall 
ehrlicher Begeisterung die Hosen auf dem 
Potsdamerplatz herunterließ. Man hatte ihn 
schon einige Tage in Heidelberg beobachtet; 
dann fand ihn ein Schutzmann in Mannheim, 
als er wirre Reden ausstieß, die Vorsitzende 
des Fröbeheims gab ihm ein Glas Milch 
und die Kölnische Zeitung. Die Geschichte 
ist sehr verworren und kompliziert. 
Auf den Plätzen der großen Städte sitzen 
zahlreiche Irren hinter den Blumenkästen 
und meckern laut. Man bemerkt sie sofort 
und man weiß, daß man sie mit Verachtung 
strafen muß. 
Dieser Dr. Billig aber — hier zerreißt das 
Lügengewebe jahrzehntelanger Gelehrten 
arbeit. Hier, meine Herren, ist der Lichtblick 
im Dunkel psychologischer Verzerrtheit — 
hier ist der Mestizentanz der Freudianer 
eminent. Es ist eine der unerhörten Tat 
sachen, die mit Wut aus den Hinterhäusern 
kollern, aus den Kloaken steigen, von den 
elektrischen Drähten der Hochspannleitun- 
risch^Bahn klingelt scharf und kleine in 
h wlilmeballte Wolken fallen und platzen 
denCR^lsern. 
& BilltShätte das ordinäre (um ein Bon- 
mdlwLzu v|||tf£iden) Verlangen haben kön 
nen,^^der?^g£lage der dreißig Nonnen im 
Esplatöde te^anehmen. Er hätte sich nur 
einen Wäwarz Gt nzug zu leihen brauchen 
für 7.50*^ Di^*p^hn Gebote ruft man sich 
schnell in^^jeda^^ zurück, und der ka 
tholische Ritus Vjrceder bequemste bei 
einem GasttnjjRl dtSjTrimalchio. 
Es ist un^rjiört, ^©»welche Sensationen 
man verzichten rrmßj um zu seinem Ziel zu 
kommen. Untaraessen wird das Ziel zur 
mächtigsten Sensation. Das ist ja die Ge 
meinheit. Der Onkel sagt Dir wahrschein 
lich: Höre Billig — es handelt sich um 
deine Zukunft. Du hast .von Natur schöne 
Gaben — lerne ein „ehrliches Handwerk“. 
Du gehst in eine Schneiderwerkstatt, nähst 
Hosenknöpfe, stellst Dich als Führer auf 
eine Trambahn, um mit 125 M. im Monat 
dein Weib in Ehren zu schwängern. Der 
Onkel sitzt längst in der Picadilly-Bar. Kitty 
hat ihre Hand auf sein Temperament gelegt.
	        
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