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OTHON FRIESZ (geb. Le Havre 1879) und JEAN MAR
CH AND (geb. Paris 3884) sind beide ursprünglich Schüler der
Pariser Ecole des Beaux-Arts, — Friesz hat vom Atelier Leon
Bonnats weg noch einige Jahre im Salon des Artistes fran9ais
ausgestellt — gehören aber durch ihre seitherige Entwicklung
zu den Kreisen der «Independants» und des «Salon d’automne»,
wo sie sich mit einer Reihe von grösseren Werken ihren Platz
gesichert haben. Werke von Jean Marchand befinden sich auch
in Schweizer Privatbesitz. — An den Ausstellungen der Zürcher
Kunstgesellschaft war bisher erst Othon Friesz einmal, 1908,
vertreten.
KARL HÄNNY. Geb. 1879 in Twann am Bielersee. Studien
gang: B'/a Jahre Kunstgewerbeschule am Technikum in Biel,
1 Jahr Kunstgewerbeschule in Bern. Dann 5 Jahre als Graveur,
Medailleur und Ziseleur praktisch tätig in Ulm, München, Wien.
Später folgen ein Studienaufenthalt in Paris mit Korrekturen bei
Rodin und 1 bäjährige Tätigkeit im Atelier des Bildhauers Sauer
in Karlsruhe. Heute lebt Karl Hänny als Bildhauer und Gra
phiker in Bern, beschäftigt sich aber auch mit Aquarellmalerei,
Keramik und Glasmalerei (in Zürich ist er namentlich bekannt
durch seine Medaille auf Prof. F. Bluntschli). Plaketten von ihm
besitzen die Museen in Bern, Karlsruhe, das Deutsche Museum
in München; Keramik das Museum in Aarau; die Schweiz. Eid
genossenschaft erwarb einige Holzschnitte. — Im Zürcher Kunst
haus ist K. Hänny seit dem Jahre 1909 mit Zeichnungen, Bild
werken, Medaillen und Werken der Griffelkunst viermal er
schienen.
ERNST KISSLING. Geb. 1887 in Zürich. Nach kurzem
Studium am Eidg. Polytechnikum erfolgt der Eintritt in das
Atelier seines Onkels, des Bildhauers Richard Kissling, in dem
E. Kissling von 1906—1910 arbeitet. 1910/11 besuchte er die
Ecole des Beaux-Arts in Paris. Seither ist er dort als Bildhauer
selbständig tätig. Büsten und figürliche Werke befinden sich in
Pariser und Zürcher Privatbesitz. Als grösste bisherige Arbeit
beschäftigt den Künstler zurzeit ein Triptychon « Christus, Adam
und Eva». — An den Ausstellungen der Zürcher Kunstgesell
schaft war E. Kissling bisher 1910 und 1918 mit je zwei Werken
vertreten.