Full text: Internationale Ausstellung Plastik

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einen Ausschnitt in einen Rahmen faßt und die ganze Welt in 
eine Ebene bringt, dem räumlichen Wesen der Dinge vor 
gezogen, nach Art der Photographie, die nahes wegschiebt, 
fernes naherückt, indem sie Nähe und Ferne nebeneinander 
«auf die Platte bannt». Skulptur konnte für eine derartige 
Auffassung als eine Darstellungsform gelten, die Dinge im 
lästigen Gewicht von Stein, Holz und Metall und mit der Un 
bequemlichkeit der dreifachen Ausdehnung mühsamer noch 
einmal bildet, die leichter und angenehmer gemalt genossen 
werden. Möglich, daß Malerei und Plastik verstanden wurden 
als Abbilden und Nachbilden und Malerei als freier und höheren 
Grades galt, Skulptur allein im Schatten der Malerei und nur 
von einem aus der Malerei gewonnenen und dieser gemäßen 
Gesichtspunkt aus Beachtung fand. 
Das Zürcher Kunstbaus hatte seit dem Eintreten für die 
eigenen Künstler der Reliefs und der Nischenfiguren nie auf 
gehört, in seinen Ausstellungen neben den Bildern auch neue 
Plastik zu zeigen, auch in den heroischen Zeiten der großen 
Malerausstellungen; mit der Internationalen Ausstellung von 
1925 brachte es Kollektionen von Albiker, Barlach, Despiau, 
De Fiori, Kolbe, Maillol, Manolo, Scharff; die Jahre seither die 
Sonder-Ausstellungen Maillol, Haller, Minne, Kolbe. Wenn es 
dabei anfänglich gegen die Zeit zu gehen, und bei der Masse eine 
Wandlung im Verhalten zur Skulptur durch künstlerische De 
monstration allein kaum spürbar schien, so ging zuletzt die Zeit 
mit ihm und förderte mit Änderungen in den Lebensformen 
auch neue Formen der Anschauung. Wenn heute Motorrad 
und Auto die Menschen aus den Städten und Dörfern hinaus 
führen, so liegt die Welt nicht mehr als unveränderliches Bild 
vor ihnen. Die Landschaft wird zur Bühne, auf der nicht 
mehr nur Licht und Farben, sondern die Menschen selber 
sich bewegen. Sie dringen in sie ein, durchmessen sie nach
	        
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