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jeder Richtung und sehen ihr von seitwärts und von hinten
in die Kulissen; die Seen werden umkreist und geben Tiefe
und Raum, die Berge lösen sich aus der einfachen Linie des
Horizonts und stellen sich als greifbare Massen mit Breite,
Tiefe, Höhe jeder an seinen eigenen Platz. Strandbad und
Sport lassen den menschlichen Körper besser kennen lernen
und lebendiger empfinden; und auch beim Hausbau wird der
Sinn im Räumlichen mehr als im Malerischen, im Bau-Körper
mehr gesucht als in der Fassade.
Nun schien die Stunde gekommen, um in einer umfassenden
Darbietung die Plastik nicht mehr als Trabantin, sondern für
sich allein auf gleichem Fuße mit der Malerei, als andersartige,
doch ebenbürtige Kunst zur Wirkung kommen zu lassen, und
durch die Vielfältigkeit ihrer Erscheinungen das überall Zu
grundeliegende, ihr allein Eigene und Wesentliche zu bekräf
tigen. Daß dieses nur die runde Form als solche, niemals die
bunte Oberfläche sein kann, beweist die Feststellung, daß nir
gends Mühe aufgewendet wird, die Eigenfarbe des Werkstoffes,
Stein, Holz, Metall, im Sinne einer Angleichung an die Ober
flächenfarbe des Dargestellten zu verändern. So wie der Werk
stoff durchgefärbt ist, in der Berührung mit der Luft allmählig
äußerlich sich tönt, oder wie er zur besseren Erhaltung mit
einem Schutzmittel überstrichen wird, bleibt die Skulptur in
ihrer Haut vom Kopf zur Sohle. Es geht nicht um Farbe, son
dern allein um Licht und Schatten auf der farbig indifferenten
Haut der Dinge, und Licht und Schatten bedeuten auch nicht
malerisches Spiel von Hell und Dunkel als Ziel und Selbstzweck,
sondern ausschließlich Flach oder Gewölbt, Hoch oder Tief.
Auch Linien sagen hier anderes als in der Malerei und
Zeichnung. Dort weist der Umriß jedem Dinge seinen Platz
in der Schaufläche und dem Beschauer seinen einen, unver
rückbaren Standort vor dieser Fläche an. Im Relief steht es