Volltext: Internationale Ausstellung Plastik

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noch ähnlich, die Zeichnung liegt zwar in verschiedenen, aber 
parallelen Schichten. Es gibt auch Freifiguren, die nur eine 
bestimmte Ansicht mit dem schönsten Umriß, eine Photo 
graphieransicht besitzen, oder eine Hauptansicht von vorn 
und je eine im Profil von rechts und links, oder dazu noch eine 
Rückansicht, und noch andere in den Diagonalen. Die aus 
gesprochene Rundfigur hat unendlich viele und keine einzige; 
die kleinste Drehung bringt ein neues Bild, doch jedes steckt 
noch halb im vorhergehenden und schon halb im nächsten, 
und keines ist in sich beruhigt und geschlossen; die Figur 
kann mit einem Blick nie ganz erfaßt werden, nur in der Vor 
stellung durch die Kenntnis ihrer Teilansichten; in der Rund 
figur legen Linien nicht fest, wie im Gemälde, sie führen ein 
Bild in das andere über und schaffen nicht die Ruhe, sondern 
Bewegung. Bewegung, die aus einer Mitte kommt, die wir 
nicht sehen. Sie spannt die Figur und strahlt durch sie in 
den Raum. Wenn Bilder Wände gliedern und schmücken, 
so treten Skulpturen sofort in aktive Beziehung zum Bauwerk 
von Menschenhand und zur natürlich gelagerten Landschaft. 
Ausstellungen in kühlen Museumssälen zeigen Kunstwerke 
wie Präparate, wie auf dem Teller, entwurzelt, in ihrer 
absoluten Bedeutung und ihrer einzigen Beziehung auf sich 
selber, höchstens zu ihresgleichen. Bei der Aufstellung in 
weniger gereinigter, langsam gewordener und frei gewachsener 
Umgebung ergeben sich Verkettungen, die stören und solche, 
die helfen. Die Zürcher Ausstellung vereinigt Werke, die ihre 
Bestimmung für die stille Museumsluft oder die Herkunft 
aus der Treibhausluft der Großstadtateliers sichtbar an sich 
tragen, im Zürcher Kunstbaus, wo sie jedes für sich und alle 
gegeneinander sich äußern können. Sie laden zur Vertiefung 
ins Einzelne und zu vergleichender Betrachtung bestimmter 
Gruppen und Reihen. Andere, auch umfangreichere Arbeiten,
	        
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