fältigster Ueberlegung ist;‚daß er eine‘ Leinwand während
“Wochen, Monaten, Jahren; stehen. läßt, ständig mit ihr. be;
schäftigt, doch nur in großen, Abständen ‚behutsam dal und
.dott einen Tor setzend, eine” Form rundend, bis das "Bild,
in edem Teil überprüft und ‚verdichtet, als „Ganzes voll-
endet, "vollkommen dasteht.“
Wenn dem gegenüber an dem/ Satz etwas Wahres ist, daß«
auf "dem' Weg zum mitfühlenden Verständnis und dem‘ ;
‚vollen Genuß eines Kunstwerks_ wir; diesem mindestens zo ;
2 viel Zeit widmen müssen, wie der Künstler-aufgewendet‘
hat, "m &s zu Schaffen, "so mag. der. Besucher ‘vor Bonnard”
seine. Folgerungen ziehen. £ # )
Sicher ist, daß Bonnard, wenn er malt, nicht an uns xlenkt,
nicht für ‚uns malt, ‚und auch sonst für niemanden. Seine
- Bilder leben für»sich und in, sich, Gelegentlich” spielt er bei-
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-nahe Verstecken. Nicht nur, daß die Bilder so still und dicht
gebunden in sich, ruhen, daß man an ihnen vorbeigeht, weil: .
man «gar nichts Besonderes an-ihnen findet»: Es kann einem &
;
passieren, daß man wesentliche, zum Bild gehörende “Ele-
we
mente.wohl mitempfindet, doch gär nicht mitliest. So wird
. hier erst beim‘ dritten ünd»vierten Blick ein“grauer Fleck die
Kuh, als welche der Künstler ihn-deutlich in das Bild gesetzt
hat, dort“ «sehen» wir erst spät einen Arm, eine’ Hand, hier“
* einen Huhd, wet Huüde, da ein Frauenantlitz, "oder Figu-
%
ren‘ von. Erwachsenen und Kindern, von Tieren, vor Rasen
und Gebüsch.-Oder er versteckt X und “offenbart — sich -
A ; ©
auch: in unerwarteter‘ Wahl des Blickpunktes ‘oder wenn -
nicht geradezu ‚verzwickter”so doch sehr ungewöhnlicher
Stellung eines. Modells. .