CHARLES MONTAG
Geboren 1879 in Winterthur. Er besuchte von 1896 bis 1900 das Technikum Winterthur,
wo er sich das Diplom als Zeichnungslehrer erwarb. 1900 bis 1902 bildete er sich in
München bei den Professoren Knirr und Angelo Jank weiter, um sich 1902/03 einer
Künstlergruppe anzuschließen, die auf der Reichenau malte und sich mit dem Pointillis-
mus auseinandersetzte. Durch Ausstellungen im ‚,Casino’‘ Winterthur und 1902 im
„Metropol‘‘ in Zürich gab er in der Heimat Zeugnis von seiner Arbeit. Auch an der
Schweizerischen Landesausstellung in Bern 1914 war er vertreten. 1903 ließ er
sich in Paris nieder, das seither zu seiner zweiten Heimat geworden ist, und wo er
sich den Künstlern um Marquet, Matisse und Bonnard anschloß. Er beteiligte sich am
Salon des Independants und am Salon d’Automne, zu dessen Ehrenmitglied er 1916
ernannt wurde. Bald schon sah er seine Aufgabe nicht allein in seiner künstlerischen
Arbeit, sondern auch darin, der neueren französischen Kunst in der Schweiz zum
Durchbruch zu verhelfen. Schon 1913 organisierte er eine Ausstellung französischer
Kunst im Kunsthaus Zürich und im gleichen Jahr in Stuttgart, um dann während
des ersten Weltkriegs im Auftrag der französischen Regierung große französische
Ausstellungen in Winterthur, Zürich und Genf durchzuführen, denen 1921 eine
solche in Basel folgte. Auch in den Jahren bis zum zweiten Weltkrieg und noch
einmal seit 1945 setzt seine Tätigkeit als Vermittler französischer Kunst nach
der Schweiz nicht aus. Seine besondere Aufmerksamkeit galt dabei Zürich,
dessen Stadtpräsident ihn offiziell mit dieser Mission betraute. Unvergessen sind die
Ausstellungen, die den großen französischen Künstlern des 19. Jahrhunderts, Corot,
Courbet, Delacroix galten, oder der bedeutende Ueberblick über das Schaffen Picassos
1932, ebenso wie nach dem letzten Krieg die Ausstellungen ausgewählter Werke aus
den Museen von Grenoble und aus dem Mus&e de la Ville de Paris im Petit Palais.
Seit Jahren ist der Künstler als Malberater mit Winston Churchill freundschaftlich
verbunden.
Oelgemälde
18 Ostwind, Reichenau 1906 Privatbesitz
19 Frauenkopf 1907 Fr. 600.—
20 Seine-Landschaft 1907 Fr. 1400.—
21 Kanallandschaft mit Brücke 1907 Fr. 1400.—
22 Anemonen 1907 Fr. 1400.—
23 Rote Anemonen 12397 Fr. d—
{4 ».0 19206