Volltext: Ausführliches Verzeichnis, Text ohne Abbildungen ([1])

Cremonesisch, zweite Hälfte 15. Jahrhundert 
223 48 SPIELKARTEN 
Jede Karte 7X 17 
Mailand, Eigentum der Schwestern Brambilla und der Signora Frida Quarantotiy 
Die Tarockkarten mit Miniaturenschmuck sind vermutlich für Filippo Maria Visconti ange- 
fertigt worden, denn einige tragen seinen Wahlspruch „ä bon droit“ 
Auf einem Grund von Gold und Jaspis tragen die Karten die folgenden Figuren: Das Glück, 
den Kaiser, Pikkönig, Pikdame, Pikritter, Herzritter und Herzbube, Treffritter und Treffbube. 
Außerdem sind noch ein Herz-Aß, ein Treff-Aß und ein Caro-Aß vorhanden (Parravicini, 88, 
S. 237). Die nicht figürlichen Karten haben einen Silbergrund. 
ER. Longhi (179) glaubt, daß diese Tarockkarten, wie auch andere lombardische Spielkarten 
(Sammlung Visconti, Sammlung Colleoni, Sammlung Baglioni in der Carrara, Bergamo) aus 
der Cremoneser Schule stammen, und seine Annahme ist durch spätere Studien (N. KZasmo, 
265, S. 266; Wiltgens F., 334, S. 345) bestätigt worden. 
224 ZWÖLF SPIELKARTEN 
Jede Karte 7,5X15 
Bergamo, Galleria dell’Accademia Carrara 
Diese figürlichen Karten sind aus der Sammlung Baglione in die Accademia Carrara gekom- 
men. Sie bilden einen Teil eines der Sammlung Colleoni in Bergamo angehörenden Karten- 
spiels (Parravicini, 88, 8. 327). Einige nähern sich der Cremoneser Manier der Tarockkarten 
der Visconti und der Brambilla (siehe vorangehende Nr.), andere stammen von der Hand 
eines Miniaturenmalers aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts, Cen Toesca (307, 8. 561) 
als Antonio Cicognara identifiziert (Rasmo, 265, S. 266; Toesca, 307, S. 528). 
Venezianisch, 15. Jahrhundert 
225 PETRARCA, IL CANZONIERE 
Auf Papier gedruckte Inkunabel, 15. Jahrh., 17,5X 26,5, Bl. 147, moderner Ledereinband 
Brescia, Biblioteca Queriniana 
Dieser Erstlingsdruck stammt aus dem Jahre 1470 und aus der Werkstatt des Vidolino da 
Spira in Venedig. 
Fast jedes einzelne Blatt trägt als Randleiste allegorische oder weltliche Szenen in gewandter 
Ausführung, aber ohne große künstlerische Feinheit. An vielen Stellen erscheinen die Bilder 
des Petrarca und der Laura (P. Moretti, Saggio di miniature del ee. XV illustranti il Canzo- 
niere petrarchesco. Brescia, 1904, 8. 44). 
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