Der Codex hat hauptsächlich historischen Wert, weil die erste ganz von Miniaturen bedeckte
Seite die Krönung des Lodovico il Moro durch den Erzbischof Areimboldi und in Anwesen-
heit des kaiserlichen Gesandten darstellt.
Eine andere große Illustration zeigt den Heiligen Martin vor Ambrosius kniend. Viele figür-
liche Initialen im Codex zeugen von der Fähigkeit des Künstlers, der sich in gewisser Bezie-
hung der Art des Antonio von Monza nähert. (Siehe Malguzgi-Valeri, 198, III, S. 176 usf.).
Pseudo Antonio da Monza
238 DAS BUCH „JESUS“, „LIBRO DEL JESUS“
Pergament-Codex, 15. Jahrh., 14 X20, Bl. 12, Pergamenteinband
Mailand, Trivulzio-Bibliothek, Castello Sforzesco (Cod. 2163)
Für Maximilian Sforza, den Sohn des Lodovico il Moro, angefertigt. Der Name stammt von
dem Bild Jesu, das als Miniatur den ersten Buchstaben des Paternoster zu Beginn des Textes
schmückt. Die zahlreichen Miniaturen geben interessante Einblicke in das Leben am Hofe
und sind auch für die Trachtenkunde bemerkenswert. Sie werden von Colvin zum Teil einem
unbekannten lombardischen Meister aus der Schule des Mönches Antonio da Monza zuge-
schrieben, den er Pseudo Antonio da Monza nennt. D’Ancona (77, S.56) identifiziert ihn
mit dem Maler und Stecher Zuan Andrea da Mantova (Porro, 259, 8. 245).
234 DIE GRAMMATIK DES DONAT
„AELII DONATI GRAMMATICA“
Pergament-Codex, 15. Jahrh., 18X 27, Originaleinband in gepreßtem Leder
Mailand, Trivulzio-Bibliothek, Castello Sforzesco (Cod. 2167)
Die Ausführung ist höher einzuschätzen als die des „Buches Jesus‘, Auch dieser Codex
wurde für Maximilian Sforza angefertigt und ist ein Werk lombardischer Künstler. Bemer-
kenswert sind die Miniaturen des Pseudo Antonio da Monza (von D’Ancona, 77, 8. 56, als
Zuan Andrea da Mantova identifiziert) und die schönen Profile des Lodovico il Moro und
Maximilian Sforzas zu Beginn und am Ende des Bandes, als deren Verfasser ganz unbegrün-
det der Name Ambrogio De Predis genannt wurde (Malaguzzi-Valeri, 198, III, S. 18). Die
Miniatur der ersten Seite ist vor Jahren entwendet worden. Katalogisiert von Porro (259.
S. 139)
Lombardisch, 15. Jahrhundert
235 BREVIER, „BREVIARIUM“
Pergament-Codex, 15. Jahrh., 12,5X 17,8. Originaleinband in Leder
Mailand, Trivulzio-Bibliothek, Castello Sforzesco (Cod. 394)
Schöne Schmuckinitialen und einige Szenen, die an die zeitgenössische lombardische Malerei
anklingen (Porro, 259, 8. 47).
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