Volltext: Ausführliches Verzeichnis, Text ohne Abbildungen ([1])

632 BILDNIS DES LEONELLO D’ESTE 
Holz 19X 28 
Bergamo, Galleria dell’Accademia Carrara, Sammlung Morelli, Nr. 519 
Seinerzeit in der Sammlung Costabili in Ferrara und daher wahrscheinlich identisch mit dem 
Porträt Leonellos, das Pisanello 1441 in Ferrara im Wettbewerb mit Jacopo Bellini malte, 
Auf alle Fälle stammt das Werk aus der Zeit intensivster Beschäftigung Pisanellos mit der 
Medaillen-Kunst, zwischen 1438 und 1449, und ist wohl zeitlich kurz vor der Medaille anzu- 
setzen, die der Künstler 1444 für die Hochzeit Leonello d’Estes schuf. Im Vergleich mit der 
märchenhaften estensischen Prinzessin des Louvre findet Degenhart (80, S. 39, 40) im Gegen- 
satz zu Venturi (311, VII, Teil I, S. 163), daß das Bild in Bergamo eine spätere Entwicklungs- 
stufe Pisanellos vertritt, durch differenziertere Pinselführung, vergleichsweise pastoseren 
Farbauftrag und die Strenge des Bildaufbaues von heroisch-herrscherlicher Haltung. Auf 
dieses Werk bezieht sich wohl die Notiz des Humanisten Lodovico Carbone 1460: „Niemals 
blicke ich auf jenes Porträt Leonellos, das Antonio Pisanus gemalt hat, ohne daß mir Tränen 
in die Augen steigen, so sehr hat er seine intimsten menschlichen Züge getroffen.“ 
Ausgestellt an der Ausstellung Italienischer Kunst in London 1930 als Nr, 149 (345, S. 103), 
ferner an der Ausstellung Ferrareser Kunst der Renaissance in Ferrara 1933 (342, 8.23) 
und an der Ausstellung Italienischer Porträtkunst in Belgrad 1938 als Nr.17 (352, S. 21). 
633 HEILIGER EREMIT 
Holz 63X110 
Mailand, Museo Poldi Pezzoli, Nr. 591 
Ursprünglich Teil eines Polyptychons, figuriert die Tafel im Katalog des Museums als Stefano 
da Zevio. Berenson schrieb sie versuchsweise dem jungen Gentile da Fabriano zu. Doch recht- 
fertigen der unzweifelhaft veronesische Charakter des Bildes und seine hohe Qualität die 
Ansicht Degenharts (80, S. 30) und anderer bekannter Kenner, die darin die Hand Pisanellos 
vor seinem römischen Aufenthalt, d.h. um 1428, erkennen wollen. Das Motiv des Eremiten in 
einer leicht altertümlich wirkenden Felslandschaft, doch mit lebendiger Naturbeobachtung 
beim blühenden Pflanzenwuchs, stammt aus den Miniaturen und Skizzenbüchern des späten 
lombardischen Trecento, erscheint aber hier — besonders die Aktfigur des Eremiten selbst — 
von der Antike berührt, nach der Pisanello als einer der ersten kopiert hat. Die Darstellung 
einer einsamen Alpenlandschaft erinnert an die Fabelwelt ritterlicher Abenteuer, die der 
Meister in seinen Veröneser Fresken zum Leben erweckt hat. 
Cristoforo Moretti 
Aus Cremona stammender Maler, dessen Wirksamkeit von 1451 bis 1485 dokumentarisch 
belegt ist. Er war in Mailand, Genua, Turin, Casale und Vercelli tätig. Künstlerisch blieb 
er dabei jener Stilrichtung der internationalen Gotik treu, die um die Mitte des 15. Jahr- 
hunderts in Oberitalien ihre Hauptvertreter in Stefano da Zevio und in Pisanello hatte. 
634 MARIA MIT DEM KIND 
Holz 54X118 
Mailand, Museo Poldi Pezzoli, Nr. 790 
2926
	        
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