Volltext: Ausführliches Verzeichnis, Text ohne Abbildungen ([1])

hüllung? Oder doch mehr? Sie sind das Antlitz, das die beglückte und bedrückte 
Menschheit uns zuwendet; das sinnlich faßbare, durchs Auge zu uns sprechende 
Bild, zu an den Verstand sich wendenden, im Wort geprägten Berichten und 
Begriffen. Die (geschehende, nicht die geschriebene) ‚„Welt-Geschichte ist das 
Welt-Gericht“ : Die Kunst-Geschichte (wie oben) ist das Welt-Gesicht. 
Motiv, Impuls, ist das Geschehen, die Geschichte. Und wenn im Folgenden 
Namen und Jahrzahlen werden aufgeführt werden, so bedeuten die Namen 
Kräfte, die unter einander verschieden und für sich ganz eigen sind, und die 
Jahrzahlen die kritischen, das heißt die entscheidenden, Momente, in denen 
diese Kräfte mit einander in Berührung treten und daraus Neues wird. 
In unserem Jahrhundert, da Reiche fallen, Grenzen schwinden und neu sich 
setzen, summierte Kräfte bauend und zerstörend neben und gegen einander wir- 
ken, mag der Geist für solche Verknüpfungen offener sein als noch vor wenigen 
Jahrzehnten. Der chronologische Begriff der Geschichte als unerschütterlicher 
Schichtung von ein für allemal gesetzten, und überstandenen, Zeitaltern verblaßt. 
Der Zeitbegriff lockert sich. Zeitlicher Abstand bedeutet nicht mehr von vorn 
herein auch menschliche Distanz. Zeitlich Fernes kann unversehens sachlich 
übernah, beängstigend „aktuell“ werden. 
So zeigt die Ausstellung im künstlerisch geformten schaubaren Ding Schicksal 
und Wesen der lombardischen Gemeinschaft „von Anfang an“ und hält erst 
inne vor dem Schatten Napoleons. Es ist zu bedenken gegeben worden, ob bei 
so großer zeitlicher Spannweite und Mannigfaltigkeit der Erscheinung nicht 
der innere Zusammenhang geopfert werde. Was aber ist Zusammenhang, wenn 
nicht ein wenn auch langer und krümmenreicher Weg? Wir werden ihn in 
raschen Etappen durchmessen. 
Um das Jahr 400 vor Christus strömten keltische Stämme über die französischen 
Alpen in die Po-Ebene und unterwarfen die ansässigen Etrusker. Sie grün- 
deten zu den bereits in Gallien bestehenden vier Städten des Namens ein fünftes 
Mediolanum zwischen den Flüssen Tessin und Adda. Ihr Häuptling Brennus 
drang mit seinen Scharen auch über den Apennin und verbrannte Rom. Die 
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