Full text: Ausführliches Verzeichnis, Text ohne Abbildungen ([1])

erkannt. Morelli und neuerdings Suida (300, S. 291) dagegen schreiben das Porträt Andrea 
Solario zu. In diesem wird das Bestreben, sich an Vorbilder Leonardos zu halten, in gewissem 
Sinn aufgehoben durch die etwas dekorative Ründe der Formen und die Verteilung der Farben 
in großen lebhaften Flächen. 
Ausgestellt an der Ausstellung Italienischer Kunst in Paris 1935 als Nr. 57 (346, S. 27). 
7/15 MARIA MIT DEM KIND 
Holz 36 X 46 
Mailand, Museo Poldi Pezzoli Nr. 642 
Früher in der Sammlung des Herzogs Antonio Litta. Ist, wenn auch bewegter und lebendiger 
in der Komposition, nahe verwandt mit der Madonna des gleichen Künstlers im Museum von 
Budapest. Nach Swida (300, S. 58 ff), der für das Bild eine Datierung um 1490 vorschlägt, 
wären beide Werke von Boltraffio vollendete Entwürfe Leonardos. Doch ist der Geschmack 
Boltraffios unverkennbar in der gleichsam gedrechselten Ründe der Formen und der email- 
haften Farbe. 
716 MÄNNERBILDNIS 
Holz 39 X 50 
Isola Bella, Sammlung des Fürsten Borromeo 
Gehört, wie das Männerbildnis im Kunstmuseum Bern, in die letzte Schaffenszeit des Meisters, 
Das großflächig angelegte Oval des Gesichtes und der Hals heben sich mit ihrem hellen Email- 
glanz vom schwarzen Kleid und dem dunkeln Hintergrund 2X. 
Cesare da Sesto 
Lombardischer Meister, 1477 in Sesto Calende geboren, gestorben 1523 in Mailand, 
Nachdem er sich in Rom im Umkreis Raffaels herangebildet hatte, wandte er sich, nach 
Mailand zurückgekehrt, einer leonardesken Malweise zu, wobei er freilich mehr von 
der Form als vom Wesen des Meisters übernahm, blieb aber auch gelegentlich nordischen 
Einflüssen offen, die ihm aus seiner Verbindung mit Bernazzano und aus dem Studium 
Lottos kamen. Seine gefällige, duftige Kunst entwickelt sich auf ähnlicher Linie wie 
die Sodomas, der mit ihm die Doppel-Einstellung auf Leonardo und auf Raffael gemein hat. 
717 DIE TAUFE CHRISTI 
Holz 265135 
Mailand, Sammlung des Herzogs Tommaso Gallarati Scotti 
Schon von Vasari als in der Mailänder Münze befindlich erwähnt. Auch Lomazzo, der es bei 
Prospero Visconti sah, spricht von dem Bild und rühmt es als Frucht der Zusammenarbeit 
zwischen Cesare da Sesto und Cesare Bernazzano, den Vasarı als einen in Mailand tätigen 
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