Strohhütte mit Giebeldach, obendrauf ein Storch in seinem Nest, hinter einem Pfahlgehege
liegende Frauenfigur; eine weitere, viereckige Hütte mit auf zwei Seiten herabhängendem
Dach und zwei Störchen.
Römische Kunst des 1. Jahrhunderts n.Chr. Vgl. ein sehr ähnliches Relief im Antiquarium
des Celio.
Römisch
36 HOCHRELIEF MIT PUTTO
Marmor 38X 66, Dicke 14
Mailand, Civico Museo Archeologico
Wurde im Jahre 1866 dem Museum von Gian Giacomo Bolognini geschenkt, nach dessen
Angabe es aus Ravenna stammt,
Geflügelter Putto mit Köcher und Bogen; der Ueberwurf ist auf dem rechten Arm zusammen-
genommen und geht über die linke Schulter, der gelockte Kopf ist nach rückwärts gewandt;
er steht neben dem Rest eines geschmückten Throns, auf dessen Armlehne sich ein kleines
Medaillon mit weiblicher Figur, vielleicht der Diana, findet.
Im Hintergrund, über dem Thron, sind noch ein Stück Drapierung und ein Säulchen übrig
geblieben. Es handelt sich um ein Fragment vom Fries eines heidnischen Denkmals mit Dar-
stellung der Götterthrone, das seit dem Mittelalter verschwunden war, und von dem heute noch
andere Fragmente mit Putten bekannt sind: in Ravenna (San Vitale und Erzbischöflicher
Palast), im Louvre, in den Museen von Florenz und Venedig (Thron Saturns, Neptuns und
Jupiters). Sie waren besonders beliebt bei den Künstlern der Renaissance, die sie nachahmten,
weil sie bereits Probleme gelöst hatten, welche die Phantasie der Maler und Bildhauer des
Quattro- uud Cinquecento so sehr beschäftigten. Die Imitation ging denn auch bis zur eigent-
lichen Reproduktion. Daher besteht der Verdacht, daß unser Relief ein Werk des Cinquecento
sein könnte, wegen eines gewissen Manierismus, aber es ist duch wahrscheinlicher römisch (neo-
attisch), und in der Renaissance überarbeitet, Siehe Ricci (269), S. 257,
Römisch, 2. Jahrhundert n. Chr.
37 SILBERNE OPFERSCHALE AUS PARABIAGO
Silber, Durchmesser 39
Mailand, Civico Museo Archeologico
Die Opferschale wurde 1905 in Parabiago bei Legnano gefunden. Sie diente als Deckel einer
in der Mitte zersägten Weinamphore, die die Asche des Verstorbenen enthielt.
Die Opferschale ist 3% kg schwer und vollständig aus einem Cuß; sie ist aus fast reinem
Silber. Die Figuren sind mit Stichel und Meißel überarbeitet worden. Die Schale hat goldene
Reflexe, die von einem Amalgam von Gold und Quecksilber herrühren.
Die Darstellung ist in drei Zonen eingeteilt; in der Mitte Cybele und der von ihr geliebte
Hirte Attis auf einem von Löwen gezogenen Wagen zwischen drei Corybanten; rechts Atlas,
der in einer Ellipse einen Knaben trägt, und ein Obelisk mit Schlange. In der darüber liegen-
den Fläche sind die Gottheiten von Sonne und Mond auf ihren Wagen dargestellt, denen der
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