Full text: Ausführliches Verzeichnis, Text ohne Abbildungen ([1])

Völkerwanderungskunst, 6./7. Jahrhundert 
65 SCHNALLE AUS DEM LAMBRO 
3,8X6X1,2 
Mailand, Civico Museo d’Arte del Castello Sforzesco 
Aufgefunden im Sand des Lambro und sofort publiziert durch Carotti (62) im Jahre 1903. 
Dickes Goldblech mit zellenförmig gefaßten Granatsteinen. Es sind drei Teile: zwei Platten 
und ein Haken, durch Scharniere verbunden. Schönes Beispiel jener Völkerwanderungs-Kunst, 
die nicht serienmäßig hergestellt wurde. 
An der Ausstellung Alter Italienischer Goldschmiedekunst, Mailand, Triennale 1936 (214, 
Nr. 111). 
Langobardisch, 6./7. Jahrhundert 
66 FIBEL 
7X14,5 
Parvia, Civico Museo Malaspina 
Diese Fibel, ursprünglich dreiteilig (Metallschild, Ring und Haken mit Scharnier) ist am 
Haken defekt. Geschenk von privater Seite an das Museum. Herkunft unbekannt. 
Die Fibel ist verwandt mit einem Exemplar des Museums in Budapest, veröffentlicht von 
Hampel (Venturi, 311, II, S. 38) und entspricht, sogar in der Größe, derjenigen im Wiener 
Museum, abgebildet bei Riegl (273, II, Taf. 8). 
Langobardisch, Anfang 7. Jahrhundert 
67 KREUZ VON AGILULF, KÖNIG DER LANGOBARDEN 590—615 
16X23 
Monza, Basilica di S. Giovanni Battista 
Kreuz aus Rotgold mit nach außen breiter werdenden Armen, Fünf große Gemmen, von feinen 
Perlschnüren eingerahmt; gute Verteilung der Steine, auf deren Glanz die Schönheit des 
Kreuzes beruht. 
Derbe Arbeit, am besten erhalten von allen Stücken des Schatzes von Monza; sicherlich Völker- 
wanderungskunst, trotz Zweifel Toescas (308, S.334 und 352) und seiner Hypothese, daß 
das Kreuz orientalisch sei, einerseits aus technischen Gründen, anderseits wegen der großen 
Aehnlichkeit mit den von Venturi (311, II, S. 86) erwähnten alten Kostbarkeiten von Kazan, 
Madrid und Paris. Das Kreuz war an der Votivkrone des Agilulf befestigt, die mit ihren 
zwölf Apostelfiguren künstlerisch wohl die schönste von allen aus jener Zeit bekannten war. 
So muß man wenigstens aus den Abbildungen und der Beschreibung des Frisi (112, passim) 
schließen; denn die Krone selbst wurde mit dem ganzen Schatz von Monza von Napoleon nach 
Paris gebracht und ist dort zerstört worden. Doch war das Kreuz — auch wenn es mit der 
Krone, an der es hing, zusammen geschenkt wurde — wohl in der Arbeit von dieser verschieden. 
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