ling und Hühnerwadel führen und begleiten zu Pferd das Ban-
ner Zürichs. Bald sehen wir sie als künstlerische Gestalter
rauschender Feste des Lesezirkels Hottingen, der Rudolf Kol-
ler-Feier, von Maskenbällen, des Bächtelismahles der Zürcher
Kunstgesellschaft; aber auch eigener kultivierter festlicher Zu-
sammenkünfte von Kunstfreunden und Künstlern. Beim Antritt
seines zweiten Präsidialjahres im Künstlergütli, wo jeweils die
Vereinssitzungen stattfinden, entwickelt Righini ein ausgespro-
chen berufsständisch-korporatives Programm, das weit über
den Rahmen einer ortsbegrenzten Vereinigung reicht. Wie war
ihm in der Folge vergönnt, in zäher Lebensart seine Ziele auf
dem Boden des Landesverbandes, der Gesellschaft schweizeri-
scher Maler, Bildhauer und Architekten zu übertragen und auch
zu verwirklichen. Der Chronist weiß auch zu berichten, wie die
Künstler-Vereinigung Zürich in loyaler Weise bereit ist,
hierfür die finanzielle Voraussetzung in der Sektionskasse
Zürich mit zu schaffen. Wiederum tun sich unsere Künstler
zusammen, um Righini als „ihren‘ Vertreter in den Vorstand
der Zürcher Kunstgesellschaft zu wählen und auch wiederholt
zu sichern, ihm so die praktische Anwendung seiner Organi-
sationsgabe ermöglichend. Damit war der rechte Mann am rech-
ten Platz, um während Jahrzehnten das Kunstleben in Zürich
zu befruchten und zu beherrschen. Als Righini 1902 die Lei-
tung unserer Vereinigung andern Schultern überbindet, bleibt
sein Interesse fernerhin lebendig. Er besucht häufig die nun
monatlichen Versammlungen im Künstlergütli, Pfauen und Kol-
lerstube und die wöchentliche Tafelrunde in der blauen Fahne,
Oepfelkammer und Pfauen bis 1918 und hält seinem Erstling,
der Künstler-Vereinigung Zürich, mit Rat und Tat bis zu seinem
Ende eine seltene Treue.
Inzwischen weitet sich dank der Bemühung von Johannes
Weber in der Kollerstube eine stattliche Bildnisgalerie, die heute
bereits lokalhistorische Bedeutung hat und gleicherweise seit
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