1919, Hand in Hand mit der Kunstfreundeinstitution, eine straffe
Jahresblattfolge. Ab und zu werden lehrhafte Vorträge, Anato-
miekurse, Herbstausflüge, Studienreisen durchgeführt. Die Zür-
cher Kunstgesellschaft vertraut ihr während Jahrzehnten die
Leitung des einst geschätzten Abendaktes an, interne Wett-
bewerbe bringen jeweils viel Anregung und z.T. Aufträge,
und nicht zuletzt seien die Ausstellungen erwähnt, die fast
alljährlich stattfinden, meist im gastlichen Kunsthause. Selbst-
verständlich ist die Vereinigung zugegen, um mit Werkver-
losungen den Opfern des Burenkrieges, der beiden Weltkriege
unter die Arme zu greifen oder auch Mittel dem Zoo, das heißt
dem Löwenzwinger, zuzuführen. Erfreulich ist die Tatsache,
daß die Künstlervereinigung Zürich, ihrer Bedeutung entspre-
chend, mehr und mehr zur Mitarbeit an öffentlichen, halböffent-
lichen und kollektiven Aufgaben und Vertretungen herbeige-
zogen wird. Es ist dies eine 50jährige, ununterbrochene Kette
tatkräftiger Bejahung ihrer Tradition:
Frohe Geselligkeit und Selbsthilfe; ohne dabei zu vergessen,
daß nicht irgendein Programm, sondern der Geist ist, der leben-
dig macht.
Wenn man die Lage der bildenden Künstler als Selbständige,
frei Schaffende in Betracht zieht, so muß sich auf die Dauer
ein solcher Zusammenschluß im Gemeinwesen als ein Element
der Ordnung wohltuend auswirken. Denn er löst und bindet
zugleich. Er befreit einerseits aus meist ungewollter Isolierung
und Einseitigkeit, knüpft wertvolle Bande des gegenseitigen
Verständnisses und Achtung vor jedem ernsten Schaffen und
öffnet den Weg zum gemeinsamen Tun. Dieses Zusammengehen
wirkt sich auch erzieherisch aus, nicht nur im staatsbürger-
lichen Sinne. Es ist für die Künstler-Vereinigung Zürich eine
Genugtuung, daß sie der weiteren Kunstpflege und dem Landes-
verbande immer wieder opferfreudige gewissenhafte Kräfte
erschließen durfte. Eben diese Verträglichkeit verschiedener
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