TURNERS SCHWEIZER REISEN
Turners Darstellungen von schweizerischen Gegenständen zer-
fallen im wesentlichen in zwei Gruppen: die Darstellungen,
die er während, bzw. nach seinem Aufenthalt in der Schweiz
von 1802 ausgeführt hat, und diejenigen, die auf seine Besuche
von 1841, 1843 und 1844 zurückgehen. Auch von dem Aufent-
halt von 1836, als er sich nach einem anstrengenden Ausflug
ins Val d’Aosta einige Zeit in Lausanne und Genf ausruhte,
haben sich ein paar Zeichnungen erhalten, die aber nicht wichtig
sind.
Im Jahre 1802 benutzte Turner, damals ein junger Mann von
siebenundzwanzig Jahren, der infolge der napoleonischen Kriege
noch nie auf dem Kontinent hatte reisen können, die Gelegen-
heit des Friedens von Amiens und fuhr direkt in die Schweiz.
A. J. Finberg hat aus den Notizen des Malers die Reise genau
rekonstruieren können. Am 15. Juli verließ er London, um
nach Dover zu reisen. In Paris hielt er sich gerade so lange auf,
um einen leichten Wagen zu kaufen, mit dem er die restliche
Reise machte. Er brauchte vier Tage bis Lyon, wobei er über
Auxgerre und Macon fuhr, und zwei weitere Tage für die Fahrt
von Lyon nach Grenoble. Von dort ging es über Chambery
nach Genf. Er besuchte Chamonix und stieg auf den Montan-
vert. Nachdem er die Wanderung um die Mont-Blanc-Gruppe
gemacht und bis Aosta gekommen war, ging er von dort über
den Großen St. Bernhard nach Martigny und das Rhönetal ab-