nagelt waren, wanderte ich einige der kleinen Täler des Rheins
hinauf, sie bieten mehr Interesse, als ich dachte.“ Turner war
neunundsechzig, als er das schrieb.
Trotz einem solchen Zeugnis von Turners ungebrochener
Energie war es bei diesen Aufenthalten, das geht klar aus den
Arbeiten, die er mit nach Hause brachte, hervor, nicht mehr so
sehr seine Absicht, neue Landschaftseindrücke in Notizenform
für eine spätere Verwendung aufzuzeichnen, als vielmehr Dinge,
die ihm schon vertraut waren, in einer gemächlicheren Art dar-
zustellen. Im Gegensatz zu den 400 Bleistiftzeichnungen, die
1802 die unmittelbare Ausbeute waren, kam er nun mit einer
verhältnismäßig großen Zahl von wesentlich sorgfältiger aus-
geführten Aquarellen zurück, bei denen ursprünglich nicht die
Absicht bestand, sie als Studien für eine eingehendere Behand-
lung im Atelier zu verwenden, wenn er auch später eine Anzahl
Bestellungen auf mehr ins einzelne gehende Wiederholungen
nach ihnen ausführte.‘ Im Frühling 1842 machte er.eine Folge
von zehn Blättern für einen Gönner, darunter Der Splügenpaß,
Der Rigi am Morgen (bekannt unter dem Namen Der blaue
Rigi), Der Rigi am Abend (Der rote Rigi) und Vierwaldstätter-
see von oberhalb Brunnen aus. Nach Ansicht Ruskins „hat
Turner niemals vorher und niemals wieder Blätter wie diese
gemacht‘‘.
Von den späteren Schweizer Aquarellen, die den Hauptteil
unserer Auswahl bilden, stammen drei aus einem Skizzenbuch
von 1844; dreiundzwanzig stammen aus einer sehr viel größeren
Gruppe verschiedenartiger Blätter, die ungefähr der Zeit von
1830—1845 angehören, hängen aber unverkennbar mit Arbeiten
von 1841 zusammen. Einige dieser Blätter gehörten zu den
ersten Aquarellen, die aus dem Turner-Legat ausgestellt worden
sinc.
A.
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