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Kenntnis der: damals am modernsten aufgestellten deutschen
Galerie von größter Bedeutung für seine Wiener Tätigkeit, die
er 1778 aufnahm und 1782 beendete. Die Art der Hängung
schloß sieh an die der Düsseldorfer Galerie an. Das barocke
System wirkt noch nach, die Bilder gruppieren sich um Mittel-
achsen, um Türen ete., aber sie hängen doch wirklich an der
Wand, diese in großer Zahl von oben bis unten bedeckend. Viel
wichtiger noch als die Art der Hängung war die Gruppierung
der Bilder. Sie geht weit über Düsseldorf hinaus und ist die
erste Galerieaufstellung auf chronologisch-historischer Grund-
lage. „Der Zweck alles Bestrebens‘“, sagt er in der Einleitung zu
seinem Katalog der Wiener Galerie, der 1783 in Basel erschien,
„ging dahin, daß die Einrichtung im ganzen sowie in den Teilen
lehrreich und so viel als möglich sichtbare Geschichte der Kunst
werden möchte. Eine solche große öffentliche, mehr zum Unter-
richt noch als nur zum vorübergehenden Vergnügen bestimmte
Sammlung scheint einer reichen Bibliothek zu gleichen, in wel-
cher der Wißbegierige froh ist, Werke aller Arten und aller
Zeiten anzutreffen, nicht das Gefällige und Vollkommene allein,
sondern abwechselnde Kontraste, durch deren Betrachtung und
Vergleichung er Kenner der Kunst werden kann.“ Es ist der
Standpunkt des 19. Jahrhunderts, der hier bereits so früh von
einem Schweizer ausgedrückt wird. Noch zwei wichtige und
ganz moderne Neuerungen wurden damals eingeführt: die Frei-
gabe des Besuches für das ganze Volk und die Erlaubnis für die
Kunstschüler, Bilder zu kopieren. Damit war schon zu Ende des
18. Jahrhunderts der neue Museums-Typus geschaffen, und im
Prinzip änderte sich nicht allzuviel bis zum Beginn des 20. Jahr-
hunderts. Die Zahl der Neuerwerbungen in dieser Zeit war nicht
sehr groß. Am wichtigsten ist die 1889 erfolgte Umsiedlung vom
Belvedere in das neu erbaute Kunsthistorische Museum, das
zwar mehr Raum bot, aber die Art der Hängung im Prinzip
nicht beeinflußte.