ßen wir auf Tessiner Künstler. Noch im letzten Jahrhundert ist
ihre Schaffenskraft nicht versiegt. Domenico Gilardi baut die
Moskauer Universität; Pietro Bianchi übersetzt mit seiner
Kirche S. Francesco di Paola in Neapel auf geistreiche Weise
die Kolonnaden Berninis in die Sprache des Klassizismus und
verbindet sie mit Elementen des Pantheon. Gasparre Fossati
aus Morcote erbaut in Konstantinopel den riesigen russischen
Gesandtenpalast; zusammen mit seinem Sohn restauriert er die
Hagia Sofia und nimmt ihre Mosaiken vorbildlich auf.
Aber vergessen wir ob all diesen ausländischen Herrlichkeiten
die Kunst des Tessin nicht! Vom altchristlichen Baptisterium
in Riva San Vitale bis zu dem großartigen spätklassizistischen
Kirchenraum von Mendrisio, von den romanischen Fresken in
Negrentino bis zu den geradezu impressionistischen Wand-
bildern Petrinis ist das Tessin unglaublich reich an qualität-
voller alter Kunst.
Et hoc meminisse juvabit!
Linus Birchler
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