über die Technik des Malens. Seinen Schülern will er be-
weisen, daß die Miniaturmalerei des Kesai lächerliche Spie-
lereien sind, indem er mit großer Bravour eine ganze
Szene auf ein Weizenkorn malt. Mit einigen Riesenbildern,
von denen namentlich ein Dharmagemälde Berühmtheit
erlangte, erobert er sich die Gunst des Volkes, An einem
Kirchenfest, 1804, läßt er im Tempelgarten einen Platz
von über 200 m” mit Hirse bestreuen und darüber mit
Papier belegen. Zusammen mit seinen Schülern malt er
nun mit zusammengebundenen Reissäcken als Pinseln,
die Tusche aus großen Fässern schöpfend, das Bild eines
Dharma. Auf einem 30 m hohen Gerüst wird das Bild
am nächsten Tage hochgezogen. Für Hokusai war es ein
Riesenerfolg. Jahrelang trifft man später auf allen mög-
lichen und unmöglichen Gegenständen die Reproduk-
tion dieses Gemäldes an. Auch in Honjo malte er ein sol-
ches Riesenbild, diesmal ein Pferd, und später ein Bild
von Hotei, nach dessen Vollendung er sich den Namen
Kinntaisha zulegt. Das Volk von Honjo war stolz auf
seinen Liebling, dem bald Anerkennung von höchster
Stelle zuteil werden sollte. Der Shogun wird auf den
Volkskünstler aufmerksam, läßt ihn zum Dempotempel
kommen, um seine «neue Kunst» zu sehen. Erzählt später
der Maler Buncho, daß es sich um eine Art Malerwettstreit
zwischen ‚ihm und Hokusai gehandelt habe, so wollen
neuere Biographen Hokusai allein beim Shogun wissen.
Übereinstimmend aber wird dargestellt, daß Hokusai eine
Papiertüre des Tempels aus den Angeln gehoben und sie
auf den Boden des Saales gelegt habe. Seine Hand soll er
mit Indigo gefüllt und die Farbe auf dem Papier verstri-
chen haben. Dann holt er einen Hahn aus einem mit-
gebrachten Korbe, beschmiert dessen Füße mit roter Farbe
und läßt das Tier auf dem Papier umherspazieren. « Jeder-
mann sah zum Schlusse den Fluß der Poeten, in dessen
blauen Wellen die roten Blätter des Ahorn schwammen.»
Auf Hokusais Haltung hat dieser Shogunempfang wenig
Eindruck gemacht, obschon berichtet wird, daß sein Haus
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