gewesen ist, in die er eintritt, die er befruchtet und weiter-
führt.
Die Ausstellung bringt neben den Einzelblättern und
Folgen von solchen aus voller Meisterschaft zum erstenmal
wohl für Europa auch eine Mehrzahl seiner berühmtesten
Bücher, so dargeboten, daß sie dem Auge in ihrem ganzen
Ablauf erschlossen sind; der Bücher, die in Text und Bild
von rechts nach links zu lesen sind, anders als wir unsere
Texte und, nach den Feststellungen von Heinrich Wölfflin
für die westliche Kunst in «Rechts und links im Bild», die
Bilder unserer Meister lesen und diese sie komponieren.
Ein besonderer kleiner Raum vereinigt Handzeichnungen
vonHokusai: Ein ganzes Buch, 16 Blätter Bilder und Schrift,
mit aller Genauigkeit bis zu den feinsten Haarstrichendurch-
geführt, nach denen der Holzschneider den Stock zu be-
arbeiten hat; die zart-kräftigen Bilder sind aber nicht auf
das Holz geklebt worden, das Schneidemesser ist ihnen
fern geblieben, das Bilderbuch nicht entstanden. Erstaun-
licher noch sind einige Pinselskizzen mit Überzeichnungen
und Korrekturen, in denen der Künstler eben erst die Idee
einer Komposition gefaßt hat und sie zu straffster Aus-
druckskraft zu zwingen sich bemüht.
Es sollte möglich sein, daß wir mit diesen Elementen
genügend ausgerüstet sind. um dem Werk des grossen
Meisters ungestört von bloßer Sensation des Exotismus
uns zu nähern; es nicht in erster Linie als fremdartig und
merkwürdig bestaunen, sondern nur staunen vor seiner
Eigen-Art; sein Wesen spüren, seine Entwicklung begleiten,
mit dem Wandel der Form und der Erfindungskraft im
Bild, in welchem seine Persönlichkeit sich ausspricht und
sich bewährt. Von einer anderen Seite her wird auch das
auf innigste Vertrautheit mit dem Stoff gegründete Lebens-
bild sie menschlich uns nahe bringen, das W. Boller zu der
Ausstellung und dem Verzeichnis uns schenkt. 7
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