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Im Jahre 1913 begleitet L. M. Neitzel, ein Freund des
Verfassers, die erste Auflage des Buches „Einblick in
Kunst‘ von Herwarth Walden mit den Worten:
„... So sei der Sturm zuerst ein Herz, worin das
ungebrochene Leben stürmisch schlägt. Ein Herz,
aus dessen Kammern und Vorhöfen wundervolle
Reichtümer an Kunstbegeisterung und heiterem
Schaffen leuchten. Ein Herz und viele Menschen.
Viele Künstler und ein Körper, wo man aus allen
Gliedern und in jedem Teil den gleichen Pulsschlag
fühlt, bald deutlich und bald schwach.
Denn — und vor allem — ist der Sturm ein Glaube.
Ein Glaube, daß unsere Zukunft schon heute in uns
lebt, mit uns und durch uns, und daß das Heute
darum so unaussprechlich schön ist, weil sich die un-
bekannte Gottheit uns heute noch vertraut, wenn
wir uns ihr vertrauen.
Herz und Glaube sind der weiche Kern des Sturms,
dessen harter Name erst durch seinen Willen zu
Recht besteht. Herjagen will der Sturm über den
Himmel, die trägen Wasser aufpeitschen, entlauben
die alten schwachen Bäume und ihren morschen Leib
aufreißen, verschüttete Schätze wieder aufdecken
und blasen, daß die kranken Lichter verlöschen und
die starken hell aufflammen.“
Zu einer späteren Auflage schreibt 1924 der Dichter und
Maler Lothar Schreyer:
„Es gibt Zeitgenossen, die halten den Sturm für
eine Künstlerorganisation, andere für eine Bolsche-