Roslund, mit der er sich im Jahre 1912 vor dem Gesetz
verband. Sie hatte schon mit achtzehn Jahren das staat-
liche Diplom als Organistin errungen. Die Vermögenslage
ihres Vaters erlaubte ihr in der Folge ausgedehnte Bil-
dungsreisen und -Aufenthalte in Deutschland und in
Skandinavien und als Nell Walden positive Unterbauung
der Pläne und Unternehmungen von Herwarth Walden
als Agitator für Kultur und die Künste.
Im März 1912 eröffneten sie von der Zeitschrift aus die
erste „Sturm“-Kunstausstellung, indem sie dem Münche-
ner „Blauen Reiter“ Unterkunft schufen und ihn den Ber-
linern zeigten; dann holten sie aus Italien die Futuristen
und veranstalteten 1913 mit der Beteiligung von „Moder-
nen Malern aller Länder“ den Ersten Deutschen Kunst-
salon. Daran reihten sich wechselnde Ausstellungen in der
„Ständigen Kunstausstellung Der Sturm, Expressionisten,
Kubisten, Futuristen“ in Berlin, und „Sturm“-Wander-
ausstellungen für die deutschen Städte, die Hauptstädte
von Europa und für Japan. Neben die Kunstausstellung
traten ein Verlag „Der Sturm“, eine eigene Buchhandlung,
die „Sturm“-Kunstabende, ein „Verein für Kunst“, eine
Kunstschule „Der Sturm“, eine „Sturm“-Bühne und die
Sammlung Walden „etwa dreihundert Gemälde,
Zeichnungen und Bildwerke der neuen Kunst“.
Diese Sammlung hat in ihren wesentlichen Beständen die
Auflösung der Vereinigung Sturm, des Verlages, der
Buchhandlung, der Bühne, der Ausstellungsorganisation,
der Zeitschrift, und die Trennung von Nell und Her-
warth überdauert. Sie ist noch heute Besitz und Eigentum
der auch zur Malerin und zur Schriftstellerin gewordenen
früheren Weggefährtin des nach Rußland übersiedelten
Schriftstellers und Organisators.